0-9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Massachusettsgeld

Sammelbezeichnung für die ersten von Massachusetts eigenständig geprägten Münzen der englischen Kolonien Nordamerikas. Dazu zählen die New England- und die typverwandten Oak Tree-, Pine-Tree- und Willow Tree-Münzen. Ihnen allen gemeinsam ist die Angabe der Wertzahl, des Jahres (1652) und der Wertstufen XII (12), VI (6) und III (3) in Pence (Ausnahmen und Besonderheiten siehe unter den einzelnen Stichpunkten).

Die Siedler an der Ostküste waren im 17. Jh. mit Münzgeld erheblich unterversorgt. Aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, England und anderen Staaten flossen zwar Münzen in die englischen Kolonien Nordamerikas, die aber zum Großteil zu Zwecken der Versorgung wieder aus dem Land gegeben werden mussten. Zwischenzeitlich behalf man sich innerhalb der Kolonien u.a. mit indianischen Zahlungsmitteln, wie z.B. mit Wampum, das bei den Indianern (Algonkin-Stämme, Huronen und Irokesen) an der Ostküste und im Hinterland als traditionelles Zahlungsmittel umlief. Aber die maschinell erzeugte Massenproduktion der Siedler führte zum Wertverlust der zuvor stabilen Wampum-Währung. Im Jahr 1661 wurde Wampum als gesetzliches Zahlungsmittel in Massachusetts per Gesetz aufgehoben. Die Siedler wandten sich mit ihren Geldnöten immer wieder an England, das - in Bürgerkriege (Civil War) verstrickt - die Kolonie mit den monetären Problemen allein ließ. Dies führte zu politischen Unruhen, die 1651 ihren Höhepunkt erreichten, sodass der "General Court" 1662 die Sache in die eigenen Hände nahm und die noch sehr primitive New England-Serie prägen ließ. Sie wurde in den folgenden Jahren (1653-1682) durch die drei nach der Darstellung von Baumarten (Eiche, Pinie und Weide) benannten Serien ersetzt. Als Maßnahme gegen die Beschneidung der Münzen an den Rändern waren die Baum-Serien bereits mit Perlkreis versehen. Die Massachusettsmünzen sind gesuchte Sammelobjekte, da sie gleichermaßen von Sammlern britischer und amerikanischer Münzen begehrt sind.