0-9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Münzkosten

Auch Prägekosten, bezeichnet den Betrag, den der Münzmeister für sich geltend machte, nicht zu verwechseln mit dem Schlagschatz, den der Münzherr für sich in Anspruch nahm. Die Münzkosten bestanden zu einem Teil aus dem Gewinn des Münzmeisters (anstelle des Gehaltes) in Form einer Gewinnbeteiligung. Den anderen Teil verschlangen die Kosten für die Löhne der Mitarbeiter, die Werkzeuge und die Materialien. Unter Materialien ist vor allem das Kupfer zu verstehen, das den Legierungen aller Münzen beigemischt war. Auch die aus Edelmetallen mit hohem Feingehalt bestehenden Münzen enthielten kleine Kupferbeimischungen, die der Härtung und Haltbarkeit dienten. Je höher also der Kupferanteil der Münzen war, desto mehr Münzkosten verschlang die Prägung, denn neben den Kosten für Kupfer stiegen auch die Löhne, da sich die Arbeitszeit pro Münze durch die Kupferbeimischung erhöhte. Die Faustregel ist, dass die Münzkosten im umgekehrt proportionalen Verhältnis zum Edelmetallgehalt der Münzen stehen. Die steigenden Münzkosten bei Kleinnominalen sind der Hintergrund dafür, dass in Zeiten der Edelmetallwährung die Klein- und Scheidemünzen in einem schlechteren Münzfuß ausgegeben wurden als die großen Nominale mit hohem Edelmetallgehalt.