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Maravedi

1. Auch Marabinito oder Morabinito, sind ursprünglich Bezeichnungen für Nachahmungen der arabisch-spanischen Goldmünzen durch christliche Herrscher in Spanien und Portugal im 12./13. Jh. v. Chr. Als Vorlage dienten die Goldmünzen der Almoraviden (bis 1147) bzw. der nachfolgenden Almohaden. Die ersten portugiesischen Marabiniti wurden in Coimbra geschlagen. Sie zeigen den Herrscher auf dem Pferd und die Quinas (kreuzförmiger Landesschild) mit vier Sternen in den Winkeln. Sie wurden möglicherweise unter König Alfonso I. (1112-1185), mit Sicherheit aber unter König Sancho I. (1185-1211) geschlagen. Die Nachfolger ließen leicht veränderte Stücke folgen, mit drei Sternen und einem Kreuz in den Winkeln.
In Spanien ließen die Könige von Leon, Fernando II. (1157-1188) und Alfonso IX. (1188-1230), Maravedi schlagen, die die Büste des Königs auf der Vs. und den Löwen auf der Rs. zeigen. König Alfonso VIII. von Kastilien (1158-1214) ließ einen Typ in arabischem Stil schlagen, unter Beibehaltung kufischer Schrift, aber mit christlichem Inhalt und Hinzufügung eines Kreuzes und der Abkürzung des Königsnamens ALF auf der Hauptseite.

2. Alfonso X. (1252-1284), der Weise, ließ kurzzeitig Maravedis aus Silber schlagen, die auch als Burgos-Maravedis bekannt sind. Danach wurde der Maravedi zur Rechnungsmünze, die an die kleinste Billonmünze gebunden war.

3. Das Königspaar Ferdinand und Isabella brachte den Maravedi erstmals als Kupfermünze aus. Die kupferne Münzeinheit wurde in der Regel in Nominalen zu 2, 4, 6 und 8 Maravedi geschlagen (siehe Cuarto und Ochavo). Die Maravedis waren auch vom Gewichtsverfall und der Velloninflation (Vellon) im 17. Jh. betroffen und wurden schließlich zur Rechnungsmünze. Die letzten Mehrfachwerte des Maravedi wurden in Spanien in der Mitte des 19. Jh.s geprägt: 68 Maravedis entsprachen 1855 einer Peseta, die ihn auch als Rechnungseinheit (Dezimalsystem) verdrängte.