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Messergeld

Dao

Vormünzliche Zahlungsmittel in Form von Messern kommen in den verschiedensten Kulturen und zu verschieden Zeiten vor. Die interessanteste Frühform ist das chinesische Messergeld.

Chinesisches Messergeld

Chinesisches Messergeld

Ursprung des Messergeld

Als Ursprungsgebiet wird der Osten der Halbinsel Shadong angenommen, denn außer dem Messergeld wurde dort kein anderes Zahlungsmittel gefunden. In den Staaten der sogenannten Ostbarbaren (Ji-Mo, An-Yang), die im 7. Jh. v. Chr. von ihrem westlichen Nachbarn Qi erobert wurden, soll frühes Messergeld schon seit dem 9. Jh. v. Chr. im Umlauf gewesen sein. Das Messergeld von An-Yang wurde vermutlich im Reich Qi übernommen. Die meisten Stücke sind mit Schriftzeichen versehen, die sie als „legales Geld" des jeweiligen Staates ausweisen.

Verwechslungsgefahr: der Begriff „Messergeld“ wird auch in anderen, gegenwärtigen Kontexten verwendet

Das Messergeld, welches in früheren Epochen, als Zahlungsmittel verwendet wurde, darf nicht verwechselt werden mit dem Messergeld, welches im Jahr 2015 für Schlagzeilen sorgte. Mehrere Arbeitgeber in der Fleischverarbeitung versuchten das Mindestlohngesetz zu umgehen, in dem Sie eine Art Leihgebühr für die als Werkzeug verwendeten Messer von ihren Arbeitnehmern verlangten. Diese Gebühr wurde mit dem Stundenlohn der Beschäftigten verrechnet, um diesen zu drücken und so den Mindestlohn zu umgehen. Dieses Messergeld des 21. Jahrhunderts hat keine Beziehung zum Messergeld, welches früher in China im Umlauf war.

Entwicklung des Messergeldes

Das chinesische Messergeld zählt zu den Gerätemünzen, denn einerseits ist der Form des Messergeldes noch anzusehen, dass es vom Gebrauchsgegenstand Messer abgeleitet ist, andererseits ist die Standardisierung des Messergeldes schon so weit fortgeschritten, dass es als eine Zwitterform zwischen dem Gerätegeld und China-Münzen angesehen werden kann. Deshalb werden die Stücke auch Messermünzen genannt.

Die späten Messermünzen, deren Entstehung zwischen dem 5. und 3. Jh. v. Chr. angenommen wird, sind schmaler, dünner und zerbrechlicher als ihre Vorläufer. Das Klingenende ist auch nicht mehr bogenförmig, sondern zunehmend schräg abgeschnitten.

Messergeld in der Forschung

Messergeld lässt sich laut der numismatischen Forschung in drei verschiedene Gruppen einteilen:

  • Messergeld Gruppe 1: Die spitzen Messer aus Zhao. Ihre Legenden bestehen meist aus einem Zeichen. Es finden allerdings verschiedene Zeichen Verwendung, die teilweise schon von den Frühformen bekannt sind. Es gibt aber auch schon zyklische Zeichen. Zwei Münzstätten aus Gebieten, die erst nach 430 v. Chr. zum Reich der Zhao-Könige gehörten, sind bekannt, sodass diese Messermünzen nicht vor besagter Zeit datiert werden.
  • Messergeld Gruppe 2: Die 2. Gruppe bilden die bekannten und am häufigsten gefundenen Ming-Messer.
  • Messergeld Gruppe 3: In die 3. Gruppe fallen schließlich die geraden Messer, die als Kümmerformen angesehen werden müssen. Sie sind kleiner als die anderen, der erhabene Rand ist verkümmert und die Seriennummern fehlen vollständig.

Messergeld und sein Äquivalent

Messergeld ist keineswegs das einzige vormünzliche Zahlungsmittel, auch bekannt als Primitivgeld. Traditionelle Zahlungsmittel entwickelten sich im Laufe der Zeit in allen Regionen der Erde und sind auch heute noch vereinzelt als Geldersatz zum Tausch vorzufinden. In Äthiopien und Eritrea wurden stattdessen Naturalgelder wie das sogenannte Salzgeld verwendet. Bei den Azteken galten Kakaobohnen hingegen als Kleingeld und besaßen einen festen Tauschwert. Sehr häufig tauchen auch immer wieder andere Gebrauchsgegenstände wie Goldbarren, Silberbarren und Barren aus anderen Metallen anstelle von Münzen auf.

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