Marengo
Marengo, im Plural Marenghi, bezeichnete umgangssprachlich ein goldenes 20-Franc-Stück, das von der Subalpinischen Republik, einem kurzlebigen, von Frankreich abhängigen Staat in Piemont, in den Jahren 1800 und 1801 geprägt wurde. Die Bezeichnung der goldenen Gedenkmünze entstand in Anerkennung der Schlacht bei Marengo bei Turin, in der Napoleon Bonaparte die Habsburgermonarchie besiegte.
Die Münze folgte dem französischen Münzgesetz, wonach aus 1000 Gramm Gold 155 Stücke geprägt wurden. Ein einzelner Marengo wog dementsprechend 6 14/31 Gramm und enthielt neben Gold auch einen Kupferanteil von einem Zehntel.
Der Marengo hatte einen Durchmesser von etwa 23 Millimetern. Auf der Vorderseite war eine Minerva-Büste abgebildet, darunter die Initialen A.L. des Turiner Medailleurs Amedeo Lavy. Die Umschrift „l'italie déliverée â marengo“ bezog sich auf die Schlacht bei Marengo. Die Rückseite zeigte das Ausgabejahr „l’an 9“ oder „l’an 10“ nach dem französischen Revolutionskalenders, umgeben von einem Kranz. Die zentrale Inschrift lautete „liberté égalité eridania“, mit dem Nominalwert „20 FRANCS“ darunter.
Die Stempel wurden von Amadeo de Lavy, dem Graveur der Münze in Turin, geschnitten, der Marengo aber an der Pariser Münze geprägt. Nach der Annexion Piemonts durch Frankreich im Jahr 1802 wurde die Prägung des Marengos eingestellt. Es war die erste Münze Italiens, die dem Dezimalsystem folgte.
Bedeutung in der Numismatik
In der Numismatik hat der Marengo eine besondere Bedeutung, da er der Vorläufer der später in der Lateinischen Münzunion verbreiteten 20-Francs-, 20-Lire- und 20-Franken-Goldmünzen war. Im italienischsprachigen Raum wurde der Begriff „Marengo“ später auch für andere französische 20-Francs-Stücke, wie den Napoléon d’or, sowie für die nach dem französischen Münzsystem geprägten Goldmünzen von Belgien, Italien und der Schweiz verwendet. So wird beispielsweise das Schweizer 20-Franken-Goldvreneli im Kanton Tessin noch heute als Marengo bezeichnet.