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Mokko

Bezeichnung der Bronzetrommel, die zwischen dem 17. und dem beginnenden 20. Jh. auf den im Osten Indonesiens gelegenen Kleinen Sundainseln Alor und Pantar als Hauptzahlungsmittel in Gebrauch war. Die aus zwei oder drei gegossenen Teilen zusammengesetzten Stücke in Sanduhrform sind etwa 30-70 cm hoch und etwa 2,5 bis 10 kg schwer. Für das europäische Auge sind sie nicht als Trommeln zu erkennen, sie sehen eher aus wie zwei gegeneinander gerichtete "Blumenuntertöpfe" in Tulpenform oder zwei "Tassen" mit Deckel, wobei am oberen Teil vier Henkel angebracht sind. Ihre Oberflächen sind mit Fratzen, Kriegern und tierischen oder pflanzlichen Verzierungen geschmückt. 
Nach einer Sage sollen die ältesten Exemplare bei einer Jagd der Aloresen von deren Hunden auf Pantar aufgespürt worden sein. Diese alten Stücke wurden als sehr wertvoll angesehen und gelangten nicht in den Zahlungsverkehr. Aufgrund des hohen Ansehens sind wohl Händler auf die Idee gekommen, nachgemachte Mokkos als Tauschmittel zu verwenden. Diese Importe stammen von der Insel Java und dem asiatischen Festland, auf Alor und Pantar selbst wurden vermutlich nie Mokkos gegossen. Um 1914 wurde von der niederländischen Kolonialverwaltung die Einfuhr der Mokkos und deren Verwendung als Zahlungsmittel verboten. Der Großteil der verbliebenen Stücke wurde eingezogen und eingeschmolzen; auf den Inseln wurde die niederländische Währung eingeführt. Die Verwendung der verbliebenen Mokkos als Brautpreis war weiterhin legal und hat sich bis heute erhalten. Die wenigen Stücke sind bei Sammlern vormünzlicher Zahlungsmitteln sehr gesucht und werden deshalb neuerdings auch schon gefälscht.