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Mancus

Bezeichnung für den arabischen Dinar im christlichen Abendland zwischen dem ausgehenden 8. und dem 13. Jh. Im weiteren Sinn auch eine Rechnungsmünze und ein Gewicht, das diesem Wert entsprach. Die Benennung geht wohl auf das arabische zurück, ein Ausdruck für die seit der Münzreform von Abd al-Malik (696-698) geprägten Gold- und Silberdinare. Der Name wird zuerst in Dokumenten aus dem Kloster Sesto in Friaul 778 genannt, dann auch in Treviso (793). In den "Chansons de Geste" über die Kreuzzüge kommt der romanisierte Ausdruck "mangon" vor. Abendländische Nachahmungen der Mancusi im frühen Karolingerreich gehen von Italien aus, auch in England unter König Offa gab es sie. Im 11. Jh. erfolgte eine zweite Prägeperiode, in Form von Nachahmungen der spanisch-arabischen Dinare. Das Hauptverbreitungsgebiet war Katalonien, vor allem die Grafschaft Barcelona. Im 12./13. Jh. wurde der Mancus von Nachahmungen des arabischen Maravedi in Spanien und des byzantinisch-arabischen Bézant in den Kreuzfahrer-Staaten und Italien abgelöst.