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Meißner Groschen

Als Meißner Groschen werden sächsisch-thüringische Groschenmünzen bezeichnet, die um 1338 nach dem Vorbild der Prager Groschen eingeführt wurden. Geprägt wurden die Silbermünzen von Friedrich II. aus dem Geschlecht der Wettiner, Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen, in der Landeshauptmünzstätte Freiberg. In den ersten 100 Jahren ließ man den Meißner Groschen ausschließlich in Freiberg schlagen.

Prägemotiv der Münze

Der in Freiberg geprägte Meißner Groschen zeigt auf der Vorderseite

  • das Lilienkreuz im Vierpass
  • in den Außenwinkeln die Buchstaben C R V X, die das lateinische Wort für Kreuz ergeben,
  • den Namen und Titel des Münzherrn in der Umschrift.

Auf der Rückseite des Groschen (lat. Grossus) findet sich

  • die Darstellung des steigenden Meißner Löwen nach links mit einfachem Schweif (im Gegensatz zum böhmischen Doppelschweif) und
  • die mit der Münzsorten- und Landesbezeichnung versehene lateinische Umschrift GROSSUS MARCHIONATUS MISNENESIS.

Geschichte des Meißner Groschens

Schon im 14. Jh. wurde der Kreuzgroschen genannte Typ des Meißner Groschens durch Friedrich II. von Meißen geprägt und in Umlauf gebracht. Im frühen 15. Jh. entstand der sogenannte Schildgroschen, eine Vorform ist der Roseler.

Nach dem Aussterben der Askanier wurde Friedrich IV. (1381-1428) im Jahr 1423 (als Friedrich I.) in die sächsische Kurwürde eingesetzt und vom Kaiser am 1. August 1425 feierlich belehnt. Daraufhin wurden – statt der bis dahin allein gebrauchten meißnischen und thüringischen Wappengepräge und des Landsbergischen Balkenschildes – die gekreuzten Kurschwerter (Insignien des Erzmarschalls) und der Ballenstädtische Balkenschild mit durchgehendem Rautenkranz angenommen. Seither spricht man nicht mehr von thüringisch-meißnischen, sondern von sächsischen Groschen.

Der Meißner Groschen war der Ursprung der sächsischen Groschenwährung (siehe auch z. B. Horngroschen, Spitzgroschen, Judenkopfgroschen oder Schwertgroschen), die erst im 16. Jh. von der Talerprägung (Guldengroschen) als Währungsmünze abgelöst wurde.

Münzgewicht

Ursprünglich war vorgesehen, ein Schock (60 Stück) der Silbermünze aus der 16-lötigen Gewichtsmark (Mark I) auszuprägen. Zur Amortisierung der Prägekosten des Meißner Groschens wurden von Anfang an aber 64 Stück ausgemünzt, was etwa einem Gewicht von 3,9 g (3,66 g fein) pro Stück entspricht.

Mit der steigenden Bedeutung der Goldprägung im 15. Jh. wurde um 1490 der (rheinische) Gulden auf 21 Spitzgroschen gesetzt. Dies brachte eine Verringerung des Gewichts und Schwankungen im Feingehalt der sächsischen Silbergroschen mit sich, gemäß dem schwankenden Verhältnis von Gold zu Silber.

Zur Unterscheidung der guthaltigen von den minderwertigen Groschen sind verschiedene Stücke auch mit Gegenstempeln versehen.

Vorderseite des Meißner Groschens mit dem Gegenstempel der Stadt Braunschweig    Rückseite des Meißner Groschens mit dem Gegenstempel der Stadt Braunschweig

Meißner Groschen mit dem Gegenstempel der Stadt Braunschweig

Verbreitung des Meißner Groschens

Nach anfänglichen Schwierigkeiten verbreitete sich der Meißner Groschen über die Grenzen des silberreichen Sachsens hinaus in vielen Gebieten Deutschlands. Vor allem Münzstände, die selbst nur Pfennige prägten, weil sich die Groschenprägung nicht lohnte, griffen auf diese Münze zurück.

Der Meißner Groschen wurde vielfach nachgeahmt und beeinflusste das gesamte deutsche Münzwesen. Heutzutage werden Münzen der Groschenzeit häufig in den Sammlungen eines Münzkabinetts ausgestellt. Der Meißner Groschen ist mit seinen verschiedenen Typen und Stempelvarianten im historischen Original als Sammlerstück bei Numismatikern und Sammlern Deutscher Münzen beliebt.

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