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Morgan Dollar

Bezeichnung des silbernen US-Dollartyps zwischen 1878 und 1921, nach dem Münzgraveur George D. Morgan benannt, der den Entwurf besorgte. Die Vs. des variantenreichen Typs stellt den Freiheitskopf (Liberty Head) nach dem Bildnis der Anna W. Williams dar, in der Umschrift das Motto E PLURIBUS UNUM (Aus Vielem zum Einen) umgeben von 13 Sternen, im Abschnitt die Jahresangabe. Die Rs. zeigt den Adler, in den Klauen Zweig und Blitzbündel, Landes- und Wertbezeichnung, darüber das Motto IN GOD WE TRUST (Wir vertrauen auf Gott).

Die Adlerdarstellung wurde bei Erscheinen der Münze öffentlich als „verängstigte Henne“ verspottet, vermutlich von Gegnern der Silberprägung. Nachdem das Münzgesetz von 1873 den Silberdollar abgeschafft hatte, bildete sich die „Silberpartei“, die unter Farmern, die eine große Schuldenlast drückte, eine große Anhängerschaft hatte. Sie erreichten durch den Bland-Allison-Act 1878 die Wiederaufnahme der Silberdollar-Prägung als gesetzliches Zahlungsmittel. Die danach auch Blank-Dollars genannten Stücke wurden zwischen 1878 und 1904 (und nochmals 1921) in großen Mengen geprägt, was kurzfristig eine hinkende Goldwährung zur Folge hatte. Mit dem Gold Standard Act von 1900 setzte sich die „Gläubigerpartei“ und damit die Goldwährung endgültig durch. Der Morgan Dollar wurde daraufhin lediglich nach den Verkehrserfordernissen und den Absatzinteressen des Silberbergbaus ausgegeben und nach einer bedeutenden Auflage 1921 durch den moderneren Peace Dollartyp ersetzt.

Erst fast ein Jh. nach der Prägung der Morgan Dollars sollte sich herausstellen, dass eine nicht unbedeutende Menge zurückgehalten wurde. Millionen von Morgan Dollars, besonders die zwischen 1880 und 1890 geprägten Auflagen aus den Münzstätten New Orleans und Carson City, gelangten erst gar nicht in den Umlauf und befanden sich säckeweise in den Gewölben des Treasury Department (Schatzamt der USA), wo sie in den späten 60er Jahren des 20. Jh.s entdeckt wurden. Große Mengen der aus Philadelphia, New Orleans und San Francisco stammenden Dollars in „prägefrischer“ Qualität wurden zum Nennwert an Banken verkauft. Die Mehrzahl der aus Carson City stammenden Stücke wurde in den 70er Jahren vorzugsweise an Sammler abgegeben. Als in den 80er Jahren die Grading Services populär wurden, stiegen die Preise für die Münze in schwindelnde Höhen. Als ausgangs 1989 das Angebot die Nachfrage überstieg, brach der Markt für Morgan Dollars zusammen.

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