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Minimi

Bezeichnung winziger Münzen, die von einigen Sammlern speziell gesucht werden. Das vom lat. minimus abgeleitete Wort bedeutet "die Kleinsten". Kleine Bronzemünzen liefen in spätrömischer Epoche, zur Völkerwanderungszeit und im frühen Mittelalter um. Zu den kleinen Bronzemünzen zählen aksumitische Münzen und die Stycas, die seit der Mitte des 9. Jh.s im Königreich Northumbria und im Erzbistum York umliefen. 
Wenn die Sammlung von Minimi auf kleine Silber- und Goldmünzen ausgedehnt wird, bieten sich die Kleinnominale an, die im antiken Griechenland im Umlauf waren: Von Teilstücken goldener Statere bis zu dem winzigen silbernen Tetartemorion und Hemitetartemorion. Im Bereich der keltischen Münzen finden sich als Kleinsilber bezeichnete Münzen, deren Durchmesser in der Regel unter 10 mm liegt. Von verschiedenen keltischen Stämmen wurden auch kleine goldene 1/24-Statere gemünzt, in jüngster Zeit wurden bei Ausgrabungen in Stöffling und Manching (Bayern) 1/48-Statere und sogar ein winziger 1/72-Stater gefunden. Die im 7. und 8. Jh. in den angelsächsischen Königreichen geprägten silbernen Sceattas hatten einen Durchmesser von etwa 10-12 mm. Auch in Westeuropa wurden Kleinstmünzen aus der Völkerwanderungszeit und aus dem Frühmittelalter gefunden, deren Nennwert und Typ schwer zu bestimmen sind. 
Wenn Minimi-Sammlungen auch außereuropäische Münzen berücksichtigen, bieten sich z.B. die kleinen nepalesischen 1/128 Teilstücke des Mohar an, die im Gewicht unter 0,1 g liegen. Kleine Goldstücke finden sich auch unter den Fanams und Pagodas, die vom Mittelalter bis in die Neuzeit in verschiedenen Staaten auf dem indischen Subkontinent ausgegeben wurden. Die typischen silbernen Kugelmünzen, die im Gebiet von Siam (heute Thailand) bis ins 19. Jh. hergestellt wurden, reichen herunter bis zu kleinen Stücken von 1/64 Tikal.