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Medicina in Nummis

Umfangreiches Sammelgebiet von Münzen und Medaillen, die sich auf medizinische Themen beziehen. Bereits seit dem 19. Jh. werden Motive aus diesem Gebiet gesammelt. Schon in Antike gab es Gepräge mit Darstellungen der Götter der Heilkunst (Asklepios, Hygieia, Salus), Ärzten (Hippokrates, Xenophon), Heilpflanzen (Mohn) und Heiltieren (Zitterrochen) sowie zur Hygiene und zum Badewesen. In der Neuzeit machen allerdings nicht Münzen, sondern Medaillen den überwiegenden Teil des Sammelgebietes aus, die seit dem 16. Jh. hergestellt werden. Auch Amulettmünzen, Plaketten und Medaillons, z.B. mit Darstellungen von Schutzpatronen gegen Krankheiten, gehören in dieses Gebiet. Oft handelt es sich um Personenmedaillen auf Ärzte, die auf besondere Leistungen, Erfindungen und Entdeckungen bezogen sind. Andere Medaillen beschäftigen sich mit der Anatomie, Gynäkologie, Psychologie/Psychiatrie oder der Inneren Medizin sowie mit der Ernährung, der Hygiene, dem Badewesen oder der Pharmazie. Auch der Krankenhausbau und Ärztekongresse sowie Medaillen auf Medizinische Fakultäten und Ärztegesellschaften sind Themen des Sammelgebietes, das bereits seit dem 19. Jh. (meist von den finanziell gut gestellten Ärzten) gesammelt wurde. Durch die Fülle des Materials bildeten sich Sammelzweige wie die Impfmedaillen, die Anatomia in Nummis oder die Pestilentia in nummis, letzteres beschäftigt sich mit Seuchen (z.B. Pest, Blattern, Cholera, Pocken). Zu den berühmten Sammlungen zählt die ca. 7.000 Objekte umfassende Sammlung des Triester Augenarztes Dr. J. Brettauer, die an das Kunsthistorische Museum von Wien kam und von dem Numismatiker Eduard Holzmair 1937 katalogisiert wurde. Die Sammlung des Kinderarztes G. Faludi ist auf mehrere Budapester Museen verteilt. Die Stücke des amerikanischen Arztes Dr. H. R. Storer erwarb die Medical Library (Boston); die Sammlung der Hopkins University (Baltimore) basiert auf den Stücken von Dr. Henry D. Jacob. In neuerer Zeit zeigen die staatlichen Prägungen vieler Ländern auch Darstellungen berühmter Ärzte, wie beispielsweise Robert Koch auf Gedenkmünzen der DDR (1968) und der BRD (1993).

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Medaille auf den Bakteriologen Robert Koch