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Muschelstatere

Keltische Goldmünzen (Statere) aus dem böhmischen Gebiet, die auf den Rs.n muldenförmige Vertiefungen zeigen. Im Randbereich der Vertiefungen befinden sich meist feine Strichverzierungen, die im Bild an eine Muschel erinnern, daher der Name Muschelstater. Die Vs.n zeigen meist einen unregelmäßigen Buckel. Die Muschelstatere werden der sog. Älteren Goldprägung der Kelten zugeordnet, die etwa im 2. und 1. Jh. v. Chr. stattfand (nach Latènechronologie Stufe Latène C 2 und Latène D 2). Aus zeitgenössischen Quellen ist bekannt, dass der frühe Fund von Podmokl (südwestlich von Prag) im Jahr 1771, der mehr als 30 Kilogramm (!) Goldmünzen umfasste, sich zum Großteil aus Muschelstateren zusammensetzte. Neben weiteren bedeutenden Funden in Böhmen wurden Muschelstatere auch in weit entfernten Gebieten (Etrurien, bei Basel, Mündungsgebiet von Donau und Theiß) gefunden. Die Vermutung liegt nahe, dass sie aufgrund ihres hohen Goldgehalts als Zahlungsmittel für den Fernhandel gedient haben könnten.