Macuquina
Spanisch-mexikanischer Ausdruck für „beschnittenes Stück“, englisch Cob genannt. Macuquinas waren unregelmäßig geschnittene Stücke, die das Mutterland Spanien von der Mitte des 16. bis ins 18. Jh. in den süd- und mittelamerikanischen Münzstätten herstellen ließen. In den spanischen Kolonien Amerikas war der Besitz ungemünzten Edelmetalls verboten. Deshalb wurden Gold und Silber möglichst schnell und kostengünstig in den einfach ausgestatteten Münzstätten verarbeitet. Die Schrötlinge wurden von langen Silberstücken einfach abgeschnitten, per Hammerschlag geprägt und gelangten in den amerikanischen Umlauf oder wurden nach Europa und Asien verschifft. Das primitive Herstellungsverfahren erlaubte zwar eine schnelle und kostengünstige Ausmünzung, schlug sich allerdings im derben und klobigen Aussehen der Stücke nieder. Die unregelmäßigen Schrötlinge sind ausgefranst, nicht gerundet, manchmal sogar eher eckig und verschieden groß. Die Stempelabdrücke passten nicht auf die Schrötlinge, sodass Legende, Münzbild und Wertangabe meist nur ausschnittsweise zu sehen sind. Außerdem wurden schon abgenutzte Stempel zur Prägung weiter verwendet, dadurch sind die auf den Macuquinas zu sehenden Ausschnitte des Münzbildes undeutlich oder die Beschriftung nur mühsam zu lesen.
Zu den Macuquinas zählen auch die klobigen und derben Acht-Reales-Stücke, die als Schiffsgeld bezeichnet wurden, da man fälschlicherweise annahm, sie würden im Schnellverfahren auf der Überfahrt der Silberschiffe von Lateinamerika nach Europa oder Asien geschlagen.