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Keltische Münzen

Die ersten Münzen der Kelten sind aufgrund ihrer höchst seltenen Beifunde schwierig zu datieren, werden aber im frühen 3. Jahrhundert v. Chr. angenommen, da zu diesem Zeitpunkt die keltische Oppida-Zivilisation einsetzte. Die Münzmotive orientierten sich an einigen Tetradrachmen und Stateren makedonischer Herrscher. Den Anfang machten die Münzen Philipps II. (359 bis 336 v. Chr.), vor allem der Typ mit der Vorderseite des Herrscherbildnisses und der Rückseite Biga, wie auch die Münzen Alexanders des Großen (336 bis 323 v. Chr.), vor allem der Typ Vorderseite Herakles im Löwenfell, Rückseite thronender Zeus mit Adler und Zepter, welche zuerst zur Nachahmung herangezogen wurden. Einige keltische Philipper-Tetradrachmen aus dem Donau-Balkanraum sind stilistisch so hochwertig, dass von einer Benutzung der makedonischen Originalstempel und einer Prägung zu Lebzeiten oder nur kurz nach dem Tod des makedonischen Herrschers ausgegangen werden kann.

keltische5 Elektron-Stater aus dem rheinhessischen Raum
Elektron-Stater aus dem rheinhessischen Raum

Da sich die Münzmotive an bestimmte Vorbilder anlehnen, sie aber dennoch als eigenständige keltische Münze wahrgenommen werden sollten, stilisierte und ornamentalisierte man die Originaldarstellungen. Durch diese Maßnahmen ist teilweise nur noch schwer ein Bezug zu den jeweiligen Originalmotiven zu erkennen, so wie beim sogenannten Entenschnabelreiter, bei dem die Schnauze des Pferdes zu einem Entenschnabel stilisiert wurde. Manchmal wurden sogar ganze Gesichtspartien weggelassen, wie beim sogenannten Kinnlosen Typ. In der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts wurden in Böhmen zu Beginn der "Älteren Goldprägung" auch griechische Vorbilder wie die Göttinen Athene und Nike nachgeahmt.

Westlich der Alpen (Gallien, Schweiz, Rheinland) dominierten Münzbilder, welche griechischen Darstellungen nachempfunden waren. Daher fanden sich die Göttin Roma und die Dioskuren, sowie die Motive Biga und Quadriga auf keltischen Münzen. Ein zusätzlicher Einfluss ging wohl von der von den Griechen gegründeten Stadt Massilia (Marseille) aus. Hier erfolgte die Keltisierung durch das Hinzufügen typischer Attribute wie Pferd, Eber, Vogel, Torques (keltischer Ringschmuck) oder Lyra. Bei den Potinmünzen erstreckten sich diese Motive (u.a. Pferd, Stier, Widder sowie abstrakte Formen) über das komplette Münzbild. Darüber hinaus lassen sich sowohl im Noricum (Ostalpen) als auch auf gallischen Münzen Legenden finden, die Aufschluss über den Prägeherrn geben.

In Süddeutschland hingegen orientierte man sich für kurze Zeit an römischen Vorbildern, wie etwa dem Motiv des Januskopfes, ehe man im 3. Jahrhundert zu typisch keltischen Münzmotiven wechselte. So fand man bei Manching (Nähe Ingolstadt) keltische Münzen, welche ein stilisiertes Pferd mit Reiter, übergroßem Kopf und fehlenden Beinen und Rumpf zeigten. Bei einem späteren Typ wurde der Reiter schon durch drei einfache Punkte ersetzt.

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