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Tikal

Gewichtseinheit eines Gewichtssystems im Gewicht von etwa 15,4 g im Gebiet von Hinterindien (Burma, Thailand, Kambodscha). In Burma und Thailand wurde der Tikal zur Silbermünzeinheit. In Siam (Thailand) hatte man schon vor Jahrhunderten Barrenwährungen entwickelt, die sich von den Währungen anderer Kulturen unterscheiden (Kanugeld, Tigerzungengeld, Blumengeld und Tok money). Die im Gewicht stark standardisierten vielförmigen Silberbarren basieren auf dem Tikal (Ka-Kim). In Bezug auf die Münzen wird der thailändische Tikal meist als Baht bezeichnet. Die bekannteste siamesische Währung ist den Münzsammlern als Kugelmünzen bekannt, die bis ins 18. Jh. in Gebrauch waren und bis ins 14. Jh. zurückreichen sollen. Sie zeigen zwei Einpunzungen, darunter die Chakra, ein sonnenähnliches Zeichen als Symbol für die herrschende Chakra-Dynastie. Es gab auch Goldbarren in Tikalgewichten. Die Stückelungen reichten nach unten hin bis 1/64, nach oben bis zu 80 Tikal, die kleinen und großen Stücke wurden aber nicht als Zahlungsmittel, sondern zu Geschenkzwecken verwendet. 
Im Jahr 1860 führte Thailand moderne Prägemaschinen aus England in der Münzstätte Bangkok ein und begann die Münzprägung nach europäischem Vorbild. Vor der Dezimalisierung des Tikal oder Baht galt folgendes System: 1 Tikal = 4 Salung = 8 Fuang = 32 P(h)ai = 64 Att; 4 Tikal = 1 Tamlung, 80 Tikal = 1 Chang.