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Kümmerformen

Verkümmerte oder geschwundene Formen von Waffen- und Gerätegeld, das von den ursprünglichen Formen der Landwirtschafts- oder Jagdgeräte schon so erheblich abweicht, dass die Stücke den Gebrauchswert zugunsten des Geldwerts verloren haben. Die Veränderung des Werts geht einher mit der quantitativen bzw. qualitativen Veränderung der äußeren Form. So sind z.B. Spaten und Doppelaxt verkleinert, die Schneide des Messers nicht geschärft, Pfeil- oder Lanzenspitzen nicht gehärtet, unscharf und verkleinert usw. Manche Kümmer- oder Schwundformen erinnern nur noch symbolisch daran, dass sie von landwirtschaftlichen Geräten oder Waffen stammen. Manchmal bleibt sogar nur ein Teil des Geräts übrig, wie bei den chinesischen Gerätemünzen, deren Verkümmerungsgrad schon so weit fortgeschritten ist, dass die Stücke schon eindeutig Münzcharakter haben. So wird die Benennung früher Münznominale häufig als Ableitung von Gerätegeld angenommen, wie beim Obolos. Der mit der Verkümmerung einhergehende Verlust des Gebrauchswerts verbessert gleichzeitig die Handlichkeit der Stücke als Tauschmittel und nimmt dem Waffengeld seine Gefährlichkeit.