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Prager Groschen

Prager Groschen oder böhmischer Groschen sind Bezeichnungen für die Groschen, die König Wenzel II. von Böhmen mithilfe florentinischer Finanzberater nach dem Vorbild des französischen Gros tournois in der neu geschaffenen Münzstätte Kuttenberg um 1300 zum ersten Mal prägen ließ. Die Silbermünze ist durch ihr charakteristisches Prägemotiv leicht wiederzuerkennen:

Die Vorderseite des Groschens zeigt die böhmische Krone. Der Name und Titel des Königs kreist die Krone dabei in doppelter Umschrift ein.

Auf der Rückseite der Silbermünze ist der doppelt geschwänzte böhmische Löwe zu erkennen. Die Münzbezeichnung in der Umschrift lautet hier GROSSI:PRAGENSES (lat. für „Prager Groschen“).

Die Basis des Erfolgs des Prager Groschens liegt in der steigenden Ausbeute der großen Silberbergwerke in Böhmen.

Zudem genügten die mittelalterlichen Pfennige und Brakteaten nicht mehr den wirtschaftlichen Ansprüchen des gewachsenen Markts im Spätmittelalter, sodass die Kaufleute in den Handelsstädten die Prager Groschensorte gut aufnahmen.

Vorderseite des Prager Groschens von Johann von Luxemburg (1310-1346)    Rückseite des Prager Groschens von Johann von Luxemburg (1310-1346)

Prager Groschen des Johann von Luxemburg (1310-1346)

Münznominal des Prager Groschen und Wertverlust

Ursprünglich wurden 63 Groschen aus der feinen Mark geschlagen, was etwa einem Gewicht von 3,7 g pro Groschen entspricht. Feingehalt und Gewicht verschlechterten sich aber zusehends, insbesondere in der Regierungszeit Wenzels IV. (1378-1419) und in der Zeit der Hussitenaufstände. Zu dieser Zeit besaß er nur noch etwa die Hälfte seines ursprünglichen Werts.

Viele deutsche Städte versahen die böhmischen Groschen mit Gegenstempeln, um die (frühen) vollwertigen Stücke von den unterwertigen zu unterscheiden. Es existieren etwa 150 solcher Gegenstempel auf den Silbermünzen.

Verbreitung des Prager Groschens

Nachdem das Haus Luxemburg Böhmen durch Heirat im Jahr 1310 erwerben konnte, verbreitete sich die Groschensorte von Kuttenberg aus schnell im Herrschaftsbereich der Luxemburger, die mit Karl IV. (1346-1348) auch den Kaiser des Römisch-Deutschen Reichs stellten.

Große Mengen der böhmischen Groschensorte flossen nach Polen und in deutsche Handelsstädte. Im 14. Jh. wurde die böhmische Groschensorte in Ungarn (Kremnitz) und Polen (Krakau) nachgeahmt, die in Polen geprägten Stücke zeigen den polnischen Adler an Stelle des böhmischen Löwen. Darüber hinaus diente die Prager Silbermünze als Vorbild für den Meißner Groschen.

Die letzten Prager Groschen erschienen um die Mitte des 16. Jh. unter dem Habsburger Ferdinand I. Heutzutage stellt der Prager Groschen durch seine bedeutende Rolle in der Geschichte Prags und Mittel- bzw. Osteuropas eine überaus beliebte Münze bei Numismatikern und Sammlern Europäischer Münzen dar.

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