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Philippstaler

1. Auch Königstaler, bezeichnet die Silbermünzen, die König Philipp II. von Spanien (1555-1598) seit 1557 in seinen niederländischen Besitzungen ausbringen ließ. Die Vs. zeigt das Brustbild Philipps, die Rs. das gekrönte spanische Wappen auf dem Andreaskreuz. Die niederländisch Philipsdaalder genannte schwere Talermünze im Wert eines halben Gold-Real enthielt 28,1 g Silber. Es wurden auch Teilstücke zu verschiedenen Werten geschlagen. Der Großteil des Edelmetalls stammte aus Importen der spanischen Kolonien in Amerika (Mexiko, Peru). Wie Schatzfunde und schriftliche Quellen belegen, verbreiteten sich die in großen Mengen geschlagenen Daalder (neben ihren Teilstücken, vor allem dem Fünftelstück) sehr schnell in Mitteleuropa. Da sie nicht den Bestimmungen der Augsburger Reichsmünzordnungen entsprachen, versuchte das Römisch-Deutsche Reich sie zu verdrängen, jedoch ohne Erfolg. Nach der Annahme des Reichsabschieds durch Philipp II. (1566) setzten die Spanischen Niederlande einige Jahre die Prägung der Philippstaler aus und führten statt dessen den Burgundischen Reichstaler ein. Der Tod Philipps 1598 stoppte zwar die Prägung der Talersorte endgültig, die bereits geprägten Stücke spielten aber bis weit ins 17. Jh. eine bedeutende Rolle, bevor sie durch den Patagon (Albertustaler) abgelöst wurden. 

2. Hessische Talermünze auf die Befreiung des Landgrafen Philipp des Großmütigen aus kaiserlicher Gefangenschaft 1552, in die er im Schmalkaldischen Krieg 1547 geraten war. Sie zeigt auf der Vs. das Brustbild des Landgrafen, auf der Rs. inmitten von fünf Schilden die Worte: Besser Land und Lud verlorn als en falschen Aid geschworn.