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Adler

In der Antike ursprünglich als Göttersymbol verwendet. Auf griechischen und römischen Münzen wird der Adler wegen seines hohen Fluges meist als Begleiter von Zeus bzw. Jupiter, z. B. mit dem Blitz in den Fängen, dargestellt. Im römischen Reich wird er allmählich Wahrzeichen für die höchste weltliche Macht, besonders als Feldzeichen der römischen Legion (Legionsadler). Zu den ältesten Münzen des Mittelalters mit Adlerdarstellung gehören die in Maastricht hergestellten Pfennige Friedrichs I.(1152-1190) mit der lateinischen Beischrift „Scutum imperialis“ (Kaiserschild). Auf den Augustalen Friedrichs II. von Hohenstaufen (1216-1250) findet sich eine sehr naturalistische Adlerdarstellung, die bald mit dem Aufkommen der Heraldik einer stilisierten Form weichen sollte (Augustalis). Seit Kaiser Sigismund I. (1410-1437) wurde der zweiköpfige Doppeladler, bekrönt und nimbiert, mit Reichsapfel und Zepter in den Fängen, zum Wappen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (bis 1806). Der Doppeladler geht auf das Wappenbild des Kaiserreichs Österreich über, während das Deutsche Reich 1871 den einköpfigen preußischen Adler übernimmt. In Russland war der Doppeladler seit Iwan III. (1462-1505) bis 1917 Reichswappen und wurde 1992 ohne monarchische Symbole wieder eingeführt.