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Postume Münzen

Bezeichnung für Münzen, die nach dem Tod (postum) des Münzherrn noch mit dessen Bildnis und unter seinem Namen weiter geprägt wurden. Nach dem Tod seines Vorgängers führte der neue Münzherr gewöhnlich für eine kurze Übergangszeit dessen Prägung fort, bis neue Prägestempel mit seinem Bildnis und Namen zur Verfügung standen. Manchmal wurde eine Münze mit unverändertem Münzbild auch über eine längere Periode weitergeführt oder wieder aufgenommen, wenn es sich um eine gut eingeführte und begehrte Münze mit beliebtem Gepräge handelte. Dies war schon bei antiken Münzen mit den Bildnissen der Makedonierkönige Philipp II. und Alexander der Große der Fall. Die Prägung der Consecrationsmünzen zum Zeichen der Vergöttlichung von beliebten Verstorbenen der Kaiserfamilie war grundsätzlich postum und gehörte fast schon zum Brauchtum der römischen Kaiserzeit. In diese zeitgeschichtlichen Periode fällt auch die Blütezeit restituierter Münzen, ein Wiederaufleben der Münzprägung verstorbener römischer Kaiser durch den aktuellen Kaiser, wenn dieser einen seiner Vorgänger besonders verehrte. Zu postumen Münzen der Neuzeit zählen Sterbemünzen und langlebige Handelsmünzen, wie der Haupttyp des Maria-Theresien-Talers, der als immobilisierter Typ nach dem Tod der Herrscherin sogar mit unverändertem Datum (Todesjahr) weitergeprägt wurde.