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Feingehalt

Auch Feine, Feinheit oder Korn bezeichnet den chemisch reinen Anteil eines Edelmetalls in einer Legierung, der seit der Einführung des metrischen Systems in Promille (Tausendteilen) angegeben wird. Bis in die Mitte des 16. Jh.s waren Marken das Basisgewicht für die Einteilung des Mischungsverhältnisses von Silbermünzen. Die bekannteste und gebräuchlichste in Deutschland war die Kölner Mark im Gewicht von 233,865 g. Die Mark zerfiel in Deutschland und den Niederlanden in 16 Lot, 64 Quentchen oder 256 Richtpfennige, in den romanischen Ländern in 12 Deniers oder 288 Grains. In England wurde das Troy Pfund in 12 Troy Ounces oder 240 Pennyweights unterteilt.

Der Feingehalt in Deutschland wurde bei Goldmünzen in 24 Karat zu 12 Grän, bei Silbermünzen in 16 Lot zu 18 Grän unterteilt, das Grän betrug also 1/288 der Mark. Bei Goldmünzen bedeutet also 12 Karat eine Legierung, die zur Hälfte aus Gold und zur anderen Hälfte aus zugemischten Metallen (u.a. Silber, Kupfer, Palladium) besteht (500/1000 fein), 6 Karat dementsprechend zu einem viertel Teil Gold (250/1000 fein) und 18 Karat (750/1000 fein). Die Bezeichnung der Feinheit in Promille bezieht sich auf das metrische Gewichtssystem nach französischem Vorbild. Die Basis ist das deutsch-österreichische Zollpfund (500 g), das in der Mitte des 19. Jh.s eingeführt wurde.