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Brüning-Taler

Volkstümliche Bezeichnung des 4-Reichspfennig-Stückes von 1932, das in der Zeit der Deflation zur Sparsamkeit anregen und preissenkende Wirkung haben sollte. Die Benennung geht auf den damaligen Reichskanzler Heinrich Brüning zurück, der eine Deflationspolitik unter Inkaufnahme einer Verschärfung der Arbeitslosigkeit für erforderlich hielt. Die Münze zeigt auf der Vs. den Reichsadler, auf der Rs. die Wertzahl 4 im Kreis. Die Einführung des Stücks wurde durch die Notverordnung vom 8. Dezember 1931 autorisiert. Die Bevölkerung nahm das als Brüning-Taler verspottete 4-Reichspfennig-Stück nicht an. Um es trotzdem durchzusetzen, ordnete der Reichswehrminister an, bei der Lohnauszahlung an Soldaten, Beamte, Angestellte und Arbeiter 2 Reichsmark (RM) in Form von "Vierer-Stücken" auszuzahlen. Doch wurden die in den Umlauf gelangten Stücke nach kurzer Zeit wieder an die Reichsbank zurückgegeben. Bereits 1933 nach Einführung wurde das unbeliebte Nominal eingezogen und am 1. Oktober 1933 für ungültig erklärt.