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Belgischer Franken

Beim belgischen Franken, der auch als belgischer Franc (Plural: Francs) bezeichnet wird, handelt es sich um die Währung Belgiens, die von 1832 bis 2001 im Umlauf war. Während die Währung in der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens Franken genannt wurde, bezeichnete man sie in Österreich und Deutschland in der Regel als Franc. Auf den Münzen finden sich die Umschriften „Frank“ (niederländisch) und „Franc“ (französisch), auf den Banknoten ist zusätzlich auch die Umschrift „Franken“ (deutsch) zu finden.

Die Untereinheit des belgischen Franken war der Centime: 100 Centime = 1 Franken. Ausgegeben wurden die Zahlungsmittel von der Belgischen Nationalbank. Diese ist heute Mitglied der EZB (Europäische Zentralbank).

Die Geschichte des belgischen Franken

In Belgien werden seit 1832 eigene Münzen geprägt, zuvor wurden in Brüssel jedoch bereits zwischen 1814 und 1830 niederländische Geldstücke geprägt. Die belgische Währung orientierte sich am Vorbild des Münzsystems Frankreichs. Dabei galt:

  • 100 Centimes = 1 Franc
  • beziehungsweise auf Flämisch: 100 Centiemen = 1 Frank

Durch diese Unterteilung konnte der belgische Franken 1:1 an das System der Franzosen sowie an die Systeme anderer Länder der Lateinischen Münzunion gekoppelt werden. Neben den Geldstücken, die für den belgischen Zahlungsverkehr geprägt wurden, können auch die ab 1887 geprägten Zahlungsmittel für Belgisch-Kongo zum belgischen Münzsystem gezählt werden.

Nominale des belgischen Franken

Die ersten belgischen Franken wurden mit den nachfolgenden Nennwerten ausgegeben:

  • ab 1832: 1 und 10 Centimes sowie 5 Franken
  • Ergänzung ab 1833: 2 und 5 Centimes sowie ½ und 1 Franken
  • Ergänzung ab 1834: ¼ und 2 Franken

Die Prägung von belgischen Franken mit den Werten ¼ und ½ wurde nach einigen Jahren eingestellt. Die Centimesmünzen wurden aus Kupfer hergestellt, die Frankenmünzen gab es als Silbermünzen. In der Folgezeit wurden diese weiteren Nominale geprägt:

  • Ab 1849: 10 und 25 Franken Goldmünzen – 25 Franken wurden jedoch lediglich bis 1850 geprägt
  • Ab 1862: 20 Franken Goldmünzen
  • Ab 1852: 20 Centimes – zunächst aus Silber, später aus Kupfer-Nickel
  • Ab 1866: 50 Centimes – Prägung aus Silber
  • Beginn des 20. Jh.: 5 und 25 Centimesmünzen mit einem Loch in der Mitte.

Während Belgien im Ersten Weltkrieg von Deutschland besetzt wurde, prägte man für den belgischen Zahlungsverkehr 5, 10, 25 und 50 Centimes Kleinmünzen aus Zink. Diese waren bis in Jahr 1922 gültig. Anschließend wurden die Zahlungsmittel wieder aus Kupfernickel beziehungsweise im Falle der 5 und 10 Centimesmünzen aus Messing hergestellt.

Währungsunion mit Luxemburg und Eintritt in die Eurogemeinschaft

Im Jahr 1922 gingen Belgien und Luxemburg eine Währungsunion ein: die Belgisch-Luxemburgische Wirtschaftsunion (französisch: Union économique belgo-luxembourgeoise, kurz: UEBL). Durch diese Union galten der Belgische Franken sowie der Luxemburger Franken mit einem festen Wechselkurs von 1:1 als offizielle Währungseinheiten in beiden Ländern.

1999 wurde der belgische Franken durch den Euro ersetzt – zunächst nur als Buchgeld, ab 2002 auch als Bargeld. Vor der Einführung der Eurowährung waren in Belgien die folgenden Stückelungen im Zahlungsverkehr:

  • 50 Centimes, 1, 5, 20, 50 Frankenmünzen
  • 100, 200, 500, 1000, 2000, 10000 Frankenscheine

Die Ersetzung durch den Euro erfolgt im Verhältnis 40,3399:1. Heute sind im Umlauf lediglich die Euromünzen Belgiens zu finden.

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