Beizen
Chemisches Verfahren zu Beseitigung von Münzbeschädigungen, die durch Oxidation bei der Herstellung von Münzen entstehen. Das Beizen ist eine Fortentwicklung des Weißsiedens und wurde seit dem beginnenden 19. Jh. zur chemischen Behandlung bei der modernen Produktion von Silbermünzen angewendet. Die vormals verwendeten Lösungen aus Kochsalz und Weinstein wurden durch Schwefelsäure und Wasserstoffperoxid ersetzt, das Beizverfahren fortlaufend automatisiert. In Durchlaufanlagen mit Spül- und Beizlösungen -letztere enthält je nach Bedarf konzentrierte Schwefelsäure und Wasserstoffperoxid- wurden die durch das Glühen des Silbers verursachten Oxidationsschäden beseitigt. Die Platten der silbernen 5-DM-Gedenkmünzen in der BRD wurden absichtlich mehrfach geglüht und gebeizt, um an der Oberfläche eine dünne, helle Messingfarbe zu erzeugen.