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Briot, Nicolas

Medailleur und Stempelschneider aus Lothringen, der an der Pariser Münze arbeitete, an der er die Techniken der maschinellen Prägung kennen lernte. Im Alter von 45 Jahren ging er 1625 nach London. Dort gelang es ihm mit Unterstützung des Königs Charles I. (1625-1649), den Widerstand der Münzarbeiter gegen die maschinelle Prägung zu brechen. Da der Münzbedarf die Kapazitäten der Prägemaschinen überstieg, wurde neben der maschinellen Prägung( milled coins) auch weiterhin traditionell per Hand( hammered coins) geprägt. Briot arbeitete an der Tower Mint und als Münzmeister (1635-1639) an der Münze zu Edinburgh. Nachdem König Charles I. aufgrund der Auseinandersetzungen mit Parlament und Puritanern London verließ, richtete er an seinen Aufenthaltsorten Münzstätten ein, die der Beschaffung von Geldmitteln für den Bürgerkrieg dienten. Briot blieb an der Londoner Münze, die weiterhin im Namen des Königs münzte, und bewies seine Treue zum König, indem er an neu geschaffenen Münzstätten (Oxford oder York) aushalf. Briot wurde aber nicht nur für seine technischen Fertigkeiten und seine Königstreue berühmt, sondern auch für die besondere stilistische Feinheit seiner Stempelschnitte und die Sauberkeit der Prägung. Diese Vorzüge finden sich auf einer ganzen Reihe englischer und schottischer Münzen (u.a. die Briot-Crown von 1633), Medaillen, Jetons und Rechenpfennigen seiner Schaffenszeit.