0-9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Dobla

Spanischer Ausdruck für das Doppelte (= Dobla), der für eine Münzeinheit verwendet wird, vor allem bei Goldmünzen. Dobla bezeichnet aber auch eine spanische Münzeinheit, und zwar die mittelalterliche Goldmünze des vereinigten Königreichs Kastilien und Leon. König Alfons (Alfonso) XI. (1312-1350) führte den Typ „Dobla Castellana“ ein, der auf der Vs. das dreitürmige Kastell von Kastilien (Legende: ...REX CASTELLE) und auf der Rs. den Löwen von Leon (...REX LEGIONIS) zeigt. Es gab Stücke zu 25 und 20 Maravedis. Sein Nachfolger Peter (Pedro) I. (1350-1369) führte diesen Typ fort und ließ darüber hinaus einen Typ schlagen, der auf der Vs. die gekrönte Büste des Königs, auf der Rs. 2 Kastelle und 2 Löwen im gevierten Feld zeigt. Einige seltene erhaltene Prachtstücke dieses Typs zu 10 Doblas (Gewicht: 45 g, Durchmesser: 68 mm) gehören zu den schönsten Goldprägungen des Mittelalters. Ihr Gepräge zeigt zwar die Büste Pedros, sie sind nach der Jahresangabe auf der Umschrift aber möglicherweise erst unter König Heinrich (Enrique) III. (1390-1406) geschlagen worden. Die Prachtstücke sind ursprünglich wohl zu Geschenk- oder Schauzwecken geschlagen worden (Vorsicht vor Fälschungen!). Zusätzlich ließ Peter (Pedro) I. eine Art Mischtyp im Wert von 20 Maravedis ausgeben, der auf der Vs. die Büste des Königs, auf der Rs. das dreitürmige Kastell zeigt. Heinrich (Enrique) II. (1368-1379) gab nach dem Vorbild der französischen Franc à cheval eine Dobla mit dem reitenden König auf der Vs. und den zweifachen Darstellung der Wappen von Kastilien (Kastell) und Leon (Löwe) im gevierten Schild auf der Rs. aus. Mit dem gleichen Rückseitenmotiv erscheint die sog. „Dobla de la Banda“ von Johann (Juan) II. (1406-1454), die nach der Darstellung einer Schärpe im Schild - dem Wahrzeichen des Ritterordens de la Banda – bezeichnet wurde. Die prächtigste und umfangreichste Dobla-Prägung stammt von Heinrich (Enrique) IV. (1454-1474). Er behielt nicht nur die Prägung des Castellana und Banda-Typs bei, sondern ließ nach dem Vorbild der französischen Chaise d'or die prächtigsten Doblas schlagen, nach dem Königsnamen Enrique genannt. Die Prägung der Dobla endet schließlich in der Regierungszeit Alfonsos von Avila (1465-1468) mit einfachen Stücken und Halbstücken im Reitertyp und sie wird unter dem Königspaar Ferdinand und Isabella (1476-1516) von dem Excelente abgelöst.