Deut
„Deut“ ist ein deutscher Ausdruck für Kleinmünzen im Wert von 1⁄8 Stüber, in Entsprechung zum niederländischen Duit. Der Duit diente als Vorbild für Deut-Prägungen im westdeutschen Raum. Im damals brandenburgischen Kleve wurden zum Beispiel zwischen 1669 und 1697 Deute zu 1⁄8 Stüber beziehungsweise 2 Pfennigen geprägt, im 17. Jahrhundert gab es kupferne Deute aus Bentheim-Tecklenburg-Rheda im Wert von 1 Pfennig.
Historischer Kontext
Der Deut war im 17. und 16. Jahrhundert eine Kupfermünze, welche sich primär in Geldern, Kleve und den Niederlanden im Umlauf befand, jedoch auch für die Überseebesitzungen in Ostindien und Kapstadt geschlagen wurde. Die Kupfermünze wurde bis 1816 geprägt und entsprach dabei folgenden Werten:
1 Deut
= 2 Penninge
= 1⁄8 Stüber
= 1⁄160 Gulden
= 1⁄400 Reichstaler
Auch im Sprachgebrauch hat sich der Deut etabliert. Die niederländische Redensart „Ik geef er geen’ koperen duit voor“ (so viel wie: Dafür geb’ ich keinen kupfernen Deut) verbreitete sich im 18. Jahrhundert auch im deutschen Sprachraum und wurde als „keinen Deut“ oder „nicht einen Deut“ gebraucht, um damit die Wörter nichts oder gar nichts auszudrücken – auf dem geringen Wert der Deute beruht daher auch die deutsche Redensart „keinen Deut wert sein“. Der Deut als Entsprechung für „ein bisschen“ findet zudem Gebrauch in der Formulierung „jeden Tag einen Deut besser“. Die Wörter Deut und Duit leiten sich dabei etymologisch von dem altnordischen Wort thveit ab, was wörtlich „abgehauenes Stück“ und im übertragenen Sinne „geringe Münze“ bedeutete.
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