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Dreipölker

Deutsche Bezeichnung für die polnischen Groschenmünzen, die seit 1614 massenhaft in der Kronmünzstätte Bromberg geprägt wurden und deshalb auch den Beinamen Bromberger, Brommer oder Brummer erhielten. Auch deren Nachahmungen in Preußen, Sachsen, Schlesien, Siebenbürgen, Livland und Riga wurden Dreipölker genannt. Der polnische König Sigismund III. (1587-1632) ließ sie nach dem Vorbild der deutschen Apfelgroschen prägen und wie diese mit der Aufschrift „3“ (Kreuzer bzw. polnische Groschen) und „24“ (1/24 Taler) versehen. Diese Wertbezeichnungen waren aber irreführend, denn die Dreipölker waren schon bald nur noch 1½ polnische Groschen wert. Daher auch der polnische Name Póltoraki (pól = halb, twory = der andere, also anderthalb), von dem sich die Bezeichnung Dreipölker (in Schlesien Dreipölchen) ableitet (drei pól = 3/2).

Nach Mikolajczyk sollen zwischen 1623 und 1627 ca. 763 Millionen Bromberger hergestellt worden sein, was einer Feinsilbermenge von fast 400 Tonnen entspricht. Schließlich verbot der polnische Reichstag 1627 vorläufig jegliche Prägung von Kleingeld. Der polnische König Johann II. Kasimir (1648-1668) nahm die Ausmünzung zwischen 1650 und 1652 noch einmal auf. Die letzten Dreipölker stammen aus der Regierungszeit des Kurfürsten von Sachsen und Königs von Polen August III. (1733-1763), der sie in der Mitte des 18. Jh.s in Leipzig prägen ließ.