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Denninge

Reiterpfennige

Dänische und norddeutsche Nachahmungen russischer Tropfkopeken, abgeleitet vom russischen Denga. Die ersten Denninge wurden 1619 in Kopenhagen als Handelsmünze unter König Christian IV. (1588-1648) in demselben Schrot und Korn wie ihre russischen Vorbilder geschlagen. Anlass der Prägung könnte die Ausstattung einer dänischen Handelsexpedition gewesen sein, die der dänisch-norwegische König zum Einkauf von Pelzen nach Russland schickte. Der Grenzhandel zwischen den norwegischen Finnmarken und Russland könnte ein weiterer Grund für die Ausprägung gewesen sein. Das Münzbild zeigt den reitenden König, auf den Rs.n sind Name und Titel des dänischen Königs in russischer Sprache angegeben.

Ab 1620 wurden auch norddeutsche Silbermünzen zu 2 und 4 Schilling (lübisch) als Denninge bezeichnet. Sie wurden aus Talersilber geprägt, erreichten aber nicht die Größe und das Gewicht ihrer russischen Vorbilder. Nach dem Reitermotiv auf den Vs.n wurden sie auch „Reiterpfennige“ genannt, die Rs.n waren deutschsprachig beschriftet. An ihrer Ausmünzung beteiligten sich Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorp (1616-1659), Johann der Jüngere von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1564-1622), Erzbischof Johann Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorp (1596-1634) und König Christian IV., der in Glücksburg prägen ließ.