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Grano

1. Ursprünglich das kleinste Münzgewicht zu 44,5 mg, das Kaiser Friedrich II. (1189-1250) in der ersten Hälfte des 13. Jh.s als Grano (Grän) oder Acino in Süditalien einführte.

2. Kleine Kupfermünze Süditaliens, die unter König Ferdinando I. von Aragon (1458-1494) in Neapel eingeführt wurde. Das wechselnde Münzbild zeigt auf der Vs. den König oder dessen Initialen, auf der Rs. Wappen oder Kreuz. Der spanische Herrscher Philipp II. ließ als König Filippo II. (1556-1598) in Neapel und Sizilien silberne Grani zu 12 Cavalli schlagen, mit dem Kopfbild und 2 Feuerstahlen (Goldenes Vlies) auf dem Münzbild. Filippo IV. (1621-1665) kehrte wieder zum kupfernen Grano zurück, der nach der Inschrift auf der Rs. auch Publica genannt wurde. In der Folgezeit wurden auch doppelte Grani aus Kupfer und Mehrfachstücke aus Silber geprägt. Die langlebige Kleinmünze blieb bis ins erste Viertel des 19. Jh.s in Umlauf.

3. Auch auf Malta liefen Grani seit dem 16. Jh. um, mit dem Einfluss Englands wurden sie um 1800 durch den Drittel-Farthing ersetzt. Seit 1961 gibt der Malteserorden, der letzte souveräne Ritterorden mit Sitz in Rom, Prägungen nach dem alten Münzsystem heraus, darunter 10-Grani-Stücke. Die Gewinne aus dem Verkauf der Münzen unterstützen die Arbeit des Ordens in der Krankenpflege, der Unfallhilfe und im Katastrophenschutz.