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Goldbrakteaten

1. Die nordischen Goldbrakteaten aus dem 5.-7. Jh. n. Chr., die hauptsächlich in Skandinavien gefunden wurden, stellen kein Zahlungsmittel, sondern dünne Goldbleche mit einseitigen Geprägen dar, die teilweise bis zur Unkenntlichkeit barbarisiert sind. Artur Suhle deutet einige frühe Stücke als barbarische Nachprägungen von römischen Münzen und die späteren figürlichen Darstellungen in Affinität zur nordischen Götterwelt. Die meist aus Dänemark stammenden medaillenförmigen Scheiben waren mit Henkeln versehen, wohl zum Anhängen an eine Kette, und wurden auch als Schmuckbrakteaten bezeichnet. Einige Goldbrakteaten wurden auch im deutschen Raum gefunden.

2. Bei Grabfunden im antiken Griechenland wurden dünne Goldstücke mit einseitigen Abdrücken und hohler Rs. gefunden. Suhle bezeichnet sie deshalb als Goldbrakteaten. Da sie z.T. aus Grabfunden stammen, wurden sie fälschlicherweise als Grabbeigaben zur Bezahlung der Überfahrt in das Totenreich gedeutet.