0-9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Wappen

Farbiges und ursprünglich unveränderliches Abzeichen, das eine Person, ein Geschlecht und eine Körperschaft oder eine Institution repräsentiert. Das Wort ist von Waffen (mittelhochdeutsch wafen) abgeleitet (engl. arms, frz. armes), wobei die wichtigsten Schutzwaffen des Mittelalters, der Wappenschild (bei modernen Münzbeschreibungen als Wappen bezeichnet) mit dem Schildbild (Wappenfigur) und der Helm mit Helmzier und Helmdecken die bedeutendste Rolle bei den Wappen spielen. Dazu können Rang- und Würdeabzeichen (z.B. Krone oder Mitra) und Pracht- und Prunkstücke wie Schildhalter, Wappenmantel und Devise (Wort- und Bilddevise) treten. Das seit dem 12. Jh. auf dem Schild angebrachte Unterscheidungszeichen der gleichförmig gerüsteten Ritter wurde zum Kennzeichen der Waffenführenden und ihrer Familien. Mit der Änderung der Kriegstechnik im 13. und 14. Jh. wurde das Wappen zum Symbol von Adels- und Bürgerfamilien, aber auch von Bistümern, Abteien und Städten. Zur Unterscheidung und Identifizierung der Wappen erstellten Herolde (Wappenträger bei Fehden und Turnieren) und Kanzleien Wappenverzeichnisse (Wappenrolle und Wappenbücher), in der 2. Hälfte des 17. Jh. entwickelte sich die wissenschaftliche Wappenkunde (Heraldik).

Auf Münzen wurden Wappen seit dem 13. Jh. gebräuchlich, meist einzelne Teile wie Schild oder Helm. Seit dem 16. Jh. wurde meist das vollständige Wappen verwendet. Bei unzureichender Aufschrift können Wappenteile wichtige Aufschlüsse zur Bestimmung der Münzen bieten. Hierbei sind Wappen-Lexika behilflich, wie das von Rentzmann bereits 1876 veröffentlichte „Numismatische Wappenlexikon des Mittelalters und der Neuzeit“, das mittlerweile bereits mehrfach wieder aufgelegt wurde.