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Wappenschild

Bei Münzbeschreibungen ist es üblich, den Wappenschild einfach als Wappen (engl. arms, frz. armes) zu bezeichnen. Bei der Angabe der Felder muss der häufig vorhandene Mittelschild (Pfahl- oder Herzschild) extra gezählt werden. Im Gegensatz zur heraldischen Zählung (vom Schildhalter aus) werden in der (modernen) Numismatik die Schilder vom Betrachter aus gezählt. Die wichtigsten Formen der Wappenschilde sind folgende: Der französische Schild hat die Form eines auf die Spitze gestellten Dreiecks, wobei die Seitenlinien bogenförmig gerundet auf die untere Spitze zulaufen. Der spanische Schild hat nur oben zwei Ecken und verläuft unten U-förmig. Bei dem deutschen Schild verlaufen die Verbindungslinien vor und nach den beiden oberen Ecken geschwungen, sodass drei kurvige Einbuchtungen entstehen; er endet unten in einer Spitze, die aber nicht so spitz zuläuft wie beim französischen Schild. Eine Sonderform ist die Tartsche, deren Verbindungslinien ähnlich geschwungen verlaufen wie beim deutschen Schild. An der rechten oberen Ecke befindet sich ein U-förmiger Einschnitt, die sog. Speerruhe. Nach unten läuft die Tartsche U-förmig zu, wie der spanische Schild. Aus der Tartsche entwickelte sich der im Barock und Rokoko so beliebte Kartuschenschild, der ausgezackte und aufgerollte Ränder hat. Der Rundschild hat die Form eines Kreises, der Ovalschild die eines Ovals.

Schließlich sind noch die Stellungen mehrerer Wappenschilde zueinander bezeichnet, wie sie häufig auf Gemeinschaftsprägungen oder auf Prägungen von Herrschern vorkommen, die als Oberhaupt mehrere Länder oder Staaten repräsentieren (z.B. Großbritannien): Wenn die Spitzen dreier Wappenschilde nach außen zulaufen und die oberen Ecken nach innen, bildet sich in dem inneren, von den Schilden freigelassenen Raum ein Dreieck, sodass von den ins Dreieck gestellten Wappenschilden gesprochen wird. Wenn die Spitzen nach innen gerichtet sind, spricht man von den ins Kleeblatt gestellten Wappen. Vier Wappenschilde sind meist ins Kreuz gestellt.