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Oban

Kostbare japanische Goldstücke im Wert von 10 Rio Gold, die in ovaler Form seit der Tensho-Ära (1572-1592) ausgegeben wurden. Sie werden in sieben verschiedene Typen unterteilt, die nach den Epochen des Shogunats bezeichnet sind: Die beiden Tensho-Typen werden nach der diamantförmigen bzw. runden Form der Stempel unterschieden. Es folgten die Typen der Epochen Keicho (1601), Genroku (1695), Kyoho (1725), Tempo (1838) und Manen (1860). Sie messen etwa 150 x 100 mm, der letzte Typ (Manen-Oban) etwa 132 x 80 mm. Die Münzen sind aus einer Gold-Silber-Legierung gegossen, wobei der wechselnde Goldgehalt vom stark schwankenden Wertverhältnis zwischen den Edelmetallen abhängig war. Das Raugewicht lag bei etwa 165 g (!) und fiel zuletzt auf etwa 112 g des Manen-Oban. Charakteristisch sind die mit schwarzer Tinte signierten japanischen Schriftzeichen auf der Vs. 
In Japan ist die Kalligraphie zu einer Kunstform entwickelt worden. Man unterscheidet die höhere Preise erzielenden Originaltuschen von den Nachtuschungen der Tempo-Ära. In diese Epoche (1837-1843) fällt auch die Herausgabe des Halbstücks, des Gorioban. Interessant sind die handgemachten Linienmuster auf der Vs., die durch eine spezielle Hammerschlagtechnik erzielt wurden. Die Vs. ist außerdem mit vier Stempeln versehen, die das Kirimon-Motiv (eine japanische Blumenart) zeigen. Die Rs.n sind mit Wert- und Epochenangaben gegengestempelt. 
Aufgrund ihres hohen Werts spielte die wertvollste Goldmünze Japans im täglichen Geldumlauf keine Rolle. Ihr Gebrauch beschränkte sich wohl auf die Feudalherren und den Hofadel. Die ungewöhnlichen Goldmünzen sind rar und international sehr gesucht.