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Kreuz

Vom lat. Crux (Marterpfahl) abgeleitete Bezeichnung eines Symbols, das schon seit vorgeschichtlicher Zeit bekannt ist und sich in vielen Variationen in den verschiedensten Kulturen findet. Auf Münzen das wohl am häufigsten gebräuchliche Symbol. Schon auf archaischen griechischen Münzen kommt das Quadratum incusum auch swastikaförmig (Hakenkreuz) vor. Seit der Anerkennung des Christentums durch den römischen Kaiser Konstantin (306-337 v. Chr.) erscheint das Kreuz als christliches Symbol auf römischen und byzantinischen Münzen, als Beizeichen und als volles Münzbild, zumeist in Form von Stufenkreuzen. Diese Form kopierten auch die germanischen Stämme zur Zeit der Völkerwanderung. Auf den karolingischen Münzen (Denaren) Karls des Großen (768-814) dominierte die griechische Form (gleichschenklig) des kleinen Kreuzes auf der Mitte des Münzbildes, darum die Umschrift. Im Gegensatz dazu ragt das Langkreuz über die Umschrift hinaus bis zum Münzrand, wie es z.B. der frühe Typ des Groat zeigt. In der mittelalterlichen Heraldik entstanden mehr als 200 Kreuzformen, wenn auch nur ein geringer Teil für die Numismatik von Bedeutung ist. Dazu gehört z.B. das Doppelfadenkreuz, das für den englischen Sterling typisch ist, sowie das Andreaskreuz für die Andreasmünzen. Das Doppel- oder Radkreuz, ein über das griechische Kreuz gelegte Andreaskreuz, gab dem Kreuzer den Namen, häufige Verwendung fand auch das Lilienkreuz, nach dem der Gigliato benannt wurde. In der Neuzeit nahm die Darstellung der Kreuze auf Münzen wieder ab.
Häufig befinden sich im Mittelalter Kugeln und/oder Buchstaben in den Winkeln des Kreuzes, z.B. O-D-D-O auf den Otto-Adelheid-Pfennigen. Als Trennungszeichen in der Umschrift wurden gerne kleine Kreuze verwendet. Auch die Anordnung von Monogrammen in Kreuzform war bei vielen Münzherren beliebt, besonders in Frankreich und Russland.