Die numismatischen Spuren der Kreuzfahrer: Münzen & Medaillen der Kreuzfahrerstaaten

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Die numismatischen Spuren der Kreuzfahrer: Münzen & Medaillen der Kreuzfahrerstaaten

Wohl kaum ein Ereignis beeinflusste das 11. bis 13. Jahrhundert des Mittelalters derart gesellschaftlich und numismatisch wie die Kreuzzüge in Palästina, Syrien und dem Mittelmeerraum, die im Namen der römischen Kirche ausgetragen wurden. Das resultierende Gebiet der Kreuzfahrernumismatik umfasst eine Kombination unterschiedlichster kultureller Einflüsse in seinen orientalischen Münzprägungen.

Dem byzantinischen Vorbild in Antiochia und Edessa folgend, fertigten die Kreuzfahrer Münzen und Medaillen zunächst ausschließlich aus Kupfer an. Es folgte eine Phase der Silbermünzprägung in den Jahre 1150 bis 1250 n. Chr. nach europäischem Vorbild des Denars. Der Denar war seit dem 8. Jahrhundert Hauptmünze des Früh- und Hochmittelalters und weit verbreitet. In Frankreich wurde er Denier genannt. Auch Goldmünzen wurden in den Kreuzfahrerstaaten ausgegeben, man orientierte sich dabei an dem Denir, den arabischen Nachahmungen der Denaren.

Die Geschichte der Kreuzfahrer: Eroberungen und Niederlagen

Nachdem Jerusalem als eines der wichtigsten mittelalterlichen Pilgerziele der Christen durch die muslimischen Seldschuken erobert worden war, rief Papst Urban II. im Jahre 1095 zur Befreiung des sogenannten „Heiligen Landes“ auf, woraufhin in den nächsten 200 Jahren Ritter aus ganz Europa in den „Heiligen Krieg“ zogen.

Erste Eroberungen: Münzen und Medaillen werden geprägt

Nach dem Ersten Kreuzzug (1096–1099 n. Chr.) erzielten die Kreuzfahrer mit den Eroberungen von Nikaia, Antiochia und Jerusalem zunächst die erhofften Erfolge. In Palästina und Syrien entstanden vier Kreuzfahrerstaaten:

  • das Königreich Jerusalem
  • das Fürstentum Antiochia
  • die Grafschaft Edessa
  • die Grafschaft Tripolis

Die Kreuzfahrer schufen in diesen Gebieten ein eigenes Münzsystem. In den Prägungen der Münzen und Medaillen trafen islamische, byzantinische und europäische Gestaltungselemente zusammen. Darüber hinaus wurden nach der Eroberung des Byzantinischen Reiches im Jahr 1204 in den neu gegründeten christlichen Staaten in der Ägäis durch die Kreuzfahrer Münzen verbreitet. Hinzu kommen Prägungen des Johanniter-Ordens auf Rhodos.

Die eroberten Gebiete konnten langfristig jedoch nicht gehalten werden. Obwohl Jerusalem auch im Dritten Kreuzzug (1189–1192 n. Chr.) nicht zurückerobert werden konnte, wurde die Herrschaft der Kreuzfahrer im Nahen Osten durch die Errichtung des Kreuzfahrerstaates Zypern zunächst gesichert. Viele der heute erhaltenen Münzen der Kreuzfahrer kommen daher aus Zypern.

Niederlagen und das Ende des „Heiligen Kriegs“ im 13. Jahrhundert

Während des Vierten Kreuzzuges (1202–1204 n. Chr.) eroberten die Kreuzfahrer Konstantinopel (Byzanz) und errichteten in einem Teil des Byzantinischen Reichs das Lateinische Kaiserreich (1204–1261). Die byzantinischen Kaiser wichen für diesen Zeitraum nach Nicäa aus. Drei weitere Kreuzzüge prägten die folgenden Jahre:

  • 1228–1229 n. Chr.
  • 1248–1250 n. Chr.
  • 1270–1270 n. Chr.

Der aus christlicher Sicht „gerechte Krieg“ umfasste also insgesamt sieben aufeinanderfolgende Kreuzzüge, die bis 1270 n. Chr. andauerten. Aufgrund eines fehlenden Zusammenhalts der römisch-katholischen und griechisch-orthodoxen Kirche blieben die letzten Schlachten jedoch erfolglos. Das ursprüngliche Ziel der Befreiung Jerusalems wurde schließlich aufgegeben. Doch auf den Kreuzfahrerstaaten wurden auch nach den Kreuzzügen noch Münzen und Medaillen vom Halbgroschen bis zum Denar geprägt.

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Bei den Medaillen und Münzen der Kreuzfahrer handelt es sich heutzutage um wertvolle Antiquitäten. Die mittelalterlichen Münzen aus Zypern, Rhodos, Jerusalem und weiteren Gebieten sind überaus wichtige historische Artefakte, die den damaligen Zeitgeist einfangen und als numismatische Spuren früherer Jahrhunderte noch heute begeistern.

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