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Sammelgebiete

Es gibt viele Gesichtspunkte, eine numismatische Sammlung einzugrenzen, d.h. einem Sammelgebiet zuzuordnen. Im folgenden ist eine Auswahl von Aspekten und Beispielen von Sammelgebieten aufgeführt, die auch untereinander kombiniert werden können:
Nach territorialen Aspekten wie z.B. Münzen bestimmter Städte, Gebiete, Länder, Staaten, Ländergruppen, Reiche, Kontinente oder Teilkontinente), aber auch nach historischen (römische Kaiserzeit, Dynastien) oder währungspolitischen Gesichtspunkten (Münzvereine, Münzkonventionen). Zeitliche Einteilungen, wie Epochen (mittelalterliche Münzen), Zeitperioden (z.B. antike Münzen aus hellenistischer Zeit oder moderne Münzen des Deutschen Reichs), auch Währungsperioden (Pfennigzeit, Groschenzeit) und Jahrgänge gehören dazu. Nach Motiven (z.B. Schiffsmotive, Tiere, Pflanzen, Porträts) zu sammeln, bietet ein Spielfeld mit schier unbegrenzten Möglichkeiten und ist heute sehr beliebt. Städtebilder, Gebäude, Wappen und andere Herrschaftsmotive (u.a. Wilder Mann, Liberty) gehören zu den Motivsammlungen, ebenso wie technische Motive (Flugzeug, Auto, Schifffahrts- oder Raumfahrtmedaillen), die Sammelgebiete Ius in Nummis und Medicina in Nummis haben schon eine längere Geschichte. Manchmal werden auch Münzen gesammelt, die nach einem bestimmten Münzfuß geprägt wurden (z.B. Münzen nach dem Graumannschen Münzfuß). Auch nach thematischen Aspekten entstehen Sammlungen, die z.B. ökonomische, gesellschaftspolitische, kulturhistorische, stilistische oder technische Zusammenhänge darstellen. Dazu können auch Münzersatzmittel wie Marken, Token und Notgeld gesammelt werden. Stoffliche Gesichtspunkte (wie Gold-, Silber-, Kupfer- oder Bronzemünzen) und Differenzierungen nach Münzsorten (wie Talermünzen) und Nominalen (wie Gulden, Mark oder Franc) können Sammelgebiete markieren. Vormünzliche Zahlungsmittel stellen aufgrund ihrer stofflichen Vielfalt ein reizvolles Sammelgebiet dar. Auch pseudomonetäre Formen ohne Geldcharakter wie römische Tessarae und Spintriae, Medaillen und Medaillons und verwandte Objekte wie Münzwaagen, Münzgewichte und münz- und bankgeschichtliche Dokumente werden gesammelt.

Diese und andere Sammelaspekte werden meist sinnvoll kombiniert und können durch Jetons und Medaillen, Abschläge und Modelle, Münzedikte, Pacht- oder Kaufverträge oder Valvationstabellen ergänzt werden. Bei einem Sammelgebiet, das keinen selektiven Beschränkungen unterliegt, spricht man von einer Querschnittssammlung (siehe auch Universalsammlung).