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Quadratum incusum

Lateinischer Ausdruck (dt.: etwa „eingeschlagenes Viereck“) für eine besondere Rückseitengestaltung bei älteren griechischen Münzen der Antike, die vor allem in archaischer Zeit zu finden ist, als die Münzprägung noch in den Anfängen war. Ursprünglich diente der Oberstempel nicht zur bildlichen Gestaltung, sondern lediglich als Instrument, um den Schrötling festzuhalten, damit er beim Hammerschlag nicht abrutschte. Deshalb waren Linien und Kerben eingeschnitten, die dem Schrötling Halt boten. Die Quadrata incusa sind quadratische, rechteckige, unregelmäßig viereckige, rautenförmige oder auch dreieckige Vertiefungen auf den Rs.n, die ihrerseits in Form von verschiedenen geometrischen Schemata noch einmal unterteilt sind in windmühlenförmige, swastikaartige, kassettenartige, diagonale, geviertelte oder geachtelte Incusi. Gelegentlich sind in die Vertiefungen auch bildliche Darstellungen eingelassen. Im allgemeinen wird das Quadratum incusum schon in spätarchaischer Zeit von dem Rückseitenbild abgelöst. Auf manchen schon bebilderten Münzrückseiten in klassischer Epoche zeichnet sich die quadratische Form des Oberstempels noch vertieft ab. In manchen Gegenden halten sich die inkusen Rückseiten länger, insbesondere in konservativen Münzreihen wie den Phokäischen Elektronmünzen und den Kyzikenern, die sich bis in die Zeit Alexanders um 330 v. Chr. hielten. In hellenistischer Zeit findet sich das Quadratum incusum nur noch selten, wie z.B. auf Münzen von Rhodos.

Stater von Teos (Ionien) um 470-450 v. Chr., Revers mitQuadratum incusum    Stater von Teos (Ionien) um 470-450 v. Chr., Revers mitQuadratum incusum

Stater von Teos (Ionien) um 470-450 v. Chr., Revers mitQuadratum incusum