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Quadrans

Römische Bronzemünze der Republik- und Kaiserzeit. Der Quadrans erschien zuerst in der Reihe des Aes grave als 1/4 des Asses (im Libralfuß). Nach dem Duodezimalsystem (1 As = 12 Unciae) wird der Quadrans mit 3 Unciae bewertet und ist daher auch mit drei Kugeln als Wertzeichen versehen. Die charakteristische Vorderseitendarstellung des Quadrans ist der Kopf des Herkules, die Rs. zeigt - wie die anderen Wertstufen der Aes-grave-Reihe - die Prora. In der Folge durchläuft der Quadrans gemeinsam mit den anderen Stufen alle Reduktionen des Münzfußes und verschwindet erst mit dem Ende der republikanischen Bronzeprägung.
Der Quadrans erscheint wieder als kleinste Einheit im Münzsystem der römischen Kaiserzeit in augusteischer Zeit und hält sich bis ins ausgehende 2. Jh. v. Chr. Ein Großteil dieser Kleinmünzen stammt aus der ersten Hälfte des 1. Jh.s v. Chr. In der Kaiserzeit ersetzten zunehmend 1/4-Asses, lokale Ausgaben und Tessarae die spärlichen Ausgaben der kaiserzeitlichen Quadranten. Sie sind meist aus Bronze, unter Nero kurzzeitig auch aus Messing (Aurichalkum). Die Kleinbronzen schwanken im Durchmesser zwischen 15 und 18 mm. Die Ausgaben tragen auf den Vs.n in der Regel keine Porträts, sind aber meist mit den Legenden der Kaiser beschriftet. Die Rs.n zeigen normalerweise die lat. Abkürzung S C (Senatus Consulto) und die Datierung. Diese Beschriftung fehlt auf den anonymen Quadranten, die etwa zwischen 80 und 160 v. Chr. entstanden sind und Göttergestalten, Tierdarstellungen oder verschiedene Symbole zeigen.

quadrans1    quadrans2

Anonymer Quadransdes 1. Jahrhunderts nach Christus