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Sixpence

Englische Silbermünze zu 6 Pence, die (gemeinsam mit dem Threepence) als Halbstück des Shilling um 1551 unter König Edward VI. eingeführt wurde. Sie zeigt (wie Shilling und Threepence) auf der Vs. die bekrönte Büste des Königs von schräg vorne, rechts daneben die Wertzahl VI (Shilling XII, Threepence III), auf der Rs. den viergeteilten Wappenschild auf einem Langkreuz. In der Folge zeigen die Sixpence-Stücke häufig ein ähnliches Münzbild wie der Shilling, so z.B. das Vis-à-vis-Porträt von Maria Tudor und Philipp von Spanien nach deren Vermählung 1554 (Bajoire). Nach Vertreibung des katholischen Königs James II. 1688 gab dieser im Rahmen seines Gun Money (aus umgeschmolzenen Kanonen und Glocken) auch den Sixpence aus. Seine Tochter Mary (1688-1694) und ihr protestantischer Ehemann William (Wilhelm von Oranien) gaben 1693 einen Sixpence-Typ aus, der die Büste des Königspaares gemeinsam hintereinander zeigt (Rs. fünf Wappenschilde in Kreuzform angeordnet, in den Winkeln die verschlungenen Initialen W und M). Die Alleinherrschaft Wilhelm von Oraniens als König William III. (1694-1702) ist gekennzeichnet von einer umfangreichen Neuprägung aller Münzsorten (1696/7), die vor allem den Sixpence betraf. Denn an der Prägung des Sixpence waren nicht nur die meisten Münzstätten beteiligt, es war auch die variantenreichste Prägung aller Nominale. Unter Königin Viktoria gab es eine lange Reihe des Sixpence mit Stempelnummern über der Jahresangabe. Seit 1947 wurde der Sixpence in Kupfernickel ausgeprägt und verschwand schließlich mit der Einführung der Dezimalwährung 1971. Das Nominal war auch in einigen Kolonien Großbritanniens im Umlauf und war z.B. Bestandteil des zur Kolonialzeit in Nordamerika geprägten Massachusettsgeldes. Der Sixpence ist für den Sammler britischer Münzen ein vergleichsweise preisgünstiges Nominal.