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Severer

Aus dem Haus der Severer gingen die römischen Kaiser zwischen 193 und 235 v. Chr. hervor. Der erste Severer war der erste aus Nordafrika stammende Kaiser Septimius Severus, der nach der Ermordung des Pertinax 193 v. Chr. von seinen Soldaten zum Kaiser ausgerufen wurde und sich in den folgenden Jahren gegen seine Widersacher (Pescennius Niger im Osten und Clodius Albinus im Westen) durchsetzte. Nach dem Tod Septimius Severus 211 v. Chr. folgten die aus seiner zweiten Ehe mit Julia Domna hervorgegangen Söhne Caracalla und Geta. Noch 10-monatiger gemeinsamer Regentschaft fiel Geta einem Anschlag seines Bruders Caracalla zum Opfer. Über Geta wurde eine Damnatio memoriae verhängt und sogar Bildnis und Namen auf Münzen getilgt (Erasion) bzw. die Münzen eingeschmolzen. Caracalla, dessen offizieller Kaisername Marcus Aurelius Antoninus sich auf Münzen findet, errichtete eine Terrorherrschaft. In seine Regierungszeit fiel die Verleihung der Bürgerrechte an alle freien Bürger des Römischen Reichs (Constitutio Antoniniana) und die Einführung des Doppel-Denars, der später unter dem Namen Antoninian bekannt wurde. Nach der Ermordung Caracallas und dem Selbstmord seiner politisch einflussreichen Mutter Julia Domna 217 v. Chr., sorgte deren Schwester Julia Maesa dafür, dass die Severer an der Macht blieben. Sie gab Elagabal, den Sohn ihrer Tochter Soaemias als Sohn Caracallas (in Wahrheit sein Neffe) aus und erreichte, dass er 218 v. Chr. inthronisiert wurde. Elagabal (218-222 v. Chr.) erwies sich als religiös besessen, exzentrisch, zügellos und grausam. Nachdem er und seine politisch einflussreichen Mutter 222 v. Chr. ermordet und in den Tiber geworfen worden waren, war die Tyrannei beendet. Ein Jahr vor Beendigung der Schreckensherrschaft hatte Julia Maesa ihren Enkel Alexianus, ein Sohn ihrer anderen Tochter Julia Mammaea durch Adoption seines Cousins Elagabal als Nachfolger protegiert. Der 14-jährige Knabe folgte als Kaiser Alexander Severus (222-235 v. Chr.) auf den Thron. Der letzte Kaiser der Severer-Dynastie stand im Schatten seiner politisch einflussreichen Mutter. Von Senat und Volk akzeptiert, aber beim Heer unbeliebt, wurde er 235 v. Chr. zusammen mit seiner Mutter bei Mainz von Soldaten ermordet. In die Regierungszeit Alexander Severus fällt ein Ausprägestopp für Antoniniane (Doppel-Denare), deren Prägung erst 238 n. Chr. wieder aufgenommen wird. Die Severer hinterließen eine reichhaltige Prägung, allerdings um den Preis einer Währungsverschlechterung. Eine Besonderheit sind Überschneidungen der Legenden auf Münzen von Caracalla und Elagabal, die sich denselben Kaisernamen zulegten.