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Ausbeutemünzen, -taler

Bergwerksmünzen

Münzen, die aus dem Erz bestimmter Bergwerke oder Regionen stammen und auf deren Herkunft meist auf der Münze direkt hingewiesen wird. Solche Hinweise sind in In- und Umschriften der Münzen ebenso zu finden wie in Bildmotiven der betreffenden Gruben oder Regionen. So gibt es Ausbeute-Dukaten, -Löser, -Taler, -Gulden und -Groschen. Aber auch aus Flusssand gewonnene Goldstücke zählen zu den Ausbeutedukaten. Sie zeigen oft Personifikationen und Landschaftsdarstellungen der Flüsse.

Zu den Ausbeutemünzen im engeren Sinn zählen die Gepräge aus Bergsilber ab dem 15. Jh. Zu den frühesten Ausbeutetalern zählen die Andreasmünzen, zu den interessantesten gehören die Löser (Mehrfachtaler) der Welfenherzöge, die wie die berühmten Bergsegentaler aus Braunschweig bzw. Hannover aus ergiebigen Silbergruben im Harz stammen. Neben den reichen Erzvorkommen im Harz, Erzgebirge, in Sachsen, Stolberg und Mansfeld gab es auch zahlreiche kleinere Gruben in Bayern, Kurköln, Württemberg, der Kurpfalz usw. Die letzten Münzen dieser Art sind die 1873 für Preußen geprägten Mansfelder Ausbeutetaler.

Ausbeutetaler im eigentlichen Sinn schließlich sind nur solche, die auf die Ausbeute, also des Förderungsüberschusses nach Abzug aller Kosten, geprägt wurden. Diese Auffassung wird ausgedrückt in der Unterscheidung zwischen dem Ausbringen, der Förderung von Erz ohne Berücksichtigung von Gewinn oder Verlust, und dem Ausbeuten, einer profitablen (gewinnbringenden) Erzförderung. Ausbeutemünzen stellen ein lohnendes Sammelgebiet dar. Die wichtigsten Sammlungen waren die der Bergingenieure Schmula und Vogelsang, die 1914 und 1925 beide in Halle (Saale) versteigert wurden. Sie werden heute noch in Auktionskatalogen und Lagerlisten zitiert, obwohl sie mittlerweile durch die Publikation der Sammlung des Industriekonzerns Preussag übertroffen sind.

Prämientaler der Bergakademie in Freiberg

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