Silberwährung
Von Silberwährung spricht man, wenn die Kurantmünzen in Silber ausgeprägt werden, der Wert einer Münzeinheit sich nach dem Wert ihres Feinsilbergehalts richtet. Wenn sich Papiergeld im Umlauf befand, musste dies in Silber einlösbar sein. Seit der Münzreform Karls des Großen galt in Mitteleuropa die Silberwährung. In der Neuzeit herrschte in weiten Teilen der Welt Silberwährung, Gold spielte nur als Nebenwährung oder als Handelswährung eine Rolle. Als im 19. Jh. zunehmend manipulierte Papierwährungen erschienen, wurde das Gold immer wichtiger. Mit der in der 2. Hälfte des 19. Jh.s beginnenden Silberentwertung rückten die Staaten zunehmend von der Silberwährung ab, zuletzt China 1935. Die silbernen Umlaufmünzen wurden damit zu Scheidemünzen. Spätestens in den 60er Jahren des 20. Jh.s verzichteten die letzten Staaten auf Silber für die Münzprägung ihrer Umlaufmünzen. Anstelle des Silbers traten billigere Münzwerkstoffe (Schichtwerkstoffe, Legierungen aus unedlen Metallen). Aus traditionellen Gründen werden Gedenkmünzen und Sonderserien aus Silber hergestellt, die meist nur für Sammelzwecke bestimmt sind.