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Quetschgeld

Zeitgenössische Bezeichnung aus einem Bericht der Münzstätte Zellerfeld (Harz) im Jahr 1780, der die Schrötlinge auf dem Weg zur Verarbeitung zu Münzen als Quetschgeld bezeichnet. In der Münze Zellerfeld wurde noch um 1780 teilweise mit der Hand- oder Hammerprägung gearbeitet, die sich seit 1500 nicht wesentlich verändert hatte. Der Bericht beschreibt folgende Arbeitsweise: Nachdem die Zaine mit der Benehmschere zerschnitten und justiert waren, wurden sie Schrötlinge genannt. Die auf einem Amboss mehrfach platt geschlagenen und in Wasser getauchten Stücke wurden Schrötlingsquetschgeld genannt. Dieses wurde mehrfach geglüht und mit dem Hammer in einer Fasszange rund geschlagen, wodurch das sog. kurzgeschlagene Quetschgeld entstand. Weiteres Glühen, Breittreiben und Rundklopfen des Randes produzierte das Kurfürstenquetschgeld. Nachdem die Stücke nochmals geglüht und rollenweise rund geschlagen wurden, nannte man sie Platten. Die Platten wurden nach letztmaligem Erhitzen, Sieden, Scheuern und Trocknen schließlich durch Hammerschlag auf den Oberstempel zu Münzen geschlagen.