Krummsteert
Auch Cromstaert, ist eine niederländische Groschenart des 15. Jh.s, ursprünglich wohl ein flämischer Doppelgroschen (dubbele groot), der seit 1419 unter Herzog Johann ohne Furcht (1415-1419) geprägt wurde. Er ist wahrscheinlich nach dem stark gekrümmten Schwanz eines Löwen auf der Vs. benannt, der auf der Flanke den burgundischen Schild trägt. Die Rs. zeigt ein befußtes Kreuz mit Wappen. Die Krummsteerte wurden von Herzog Philipp von Brabant (1427-1430) nachgeahmt und auch Philipp der Gute ließ nach 1431 die Groschen in Leuwen schlagen, ebenfalls in Holland zusammen mit Jakobäa von Bayern (1425-1433). Auch andere Prägeherren ließen Krummsteerte prägen, u.a. in Geldern und seit 1430 in Emden unter Häuptling Imelo Abdena. Die ostfriesischen Krummsteerte im Wert von 4 Witten blieben bis ins 16. Jh. in Ostfriesland gebräuchlich, allerdings mit geändertem Münzbild. Der Name wurde auf die Arendschellinge von Deventer und Kampen übertragen. Auch die zwischen 1614 und 1619 unter dem Grafen Anton Günther in Oldenburg geschlagenen 7-Örtgen-Stücke mit dem fünffeldigen Oldenburger Wappen auf den Vs.n und dem Reichsapfel auf den Rs.n wurden Krummsteerte genannt.