Straits-Dollar
Die Straits Settlements (wörtlich: Meerengen-Siedlungen) waren eine britische Kronkolonie mit der Hauptstadt Singapur, die 1867 aus Erwerbungen und Vorbesitz entlang der Straße von Malakka zwischen der malaiischen Halbinsel und Sumatra gebildet wurden. Auf der malaiischen Halbinsel waren ursprünglich nur Malakka und Pinang echte Bestandteile der Straits Settlements, jedoch konnte die englische Krone ihr Herrschaftsgebiet durch Protektion und Föderation im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jh. bis weit in den Norden der malaiischen Halbinsel ausdehnen.
Wie in vielen anderen Gebieten Asiens war hier der mexikanische Peso die Währungseinheit. Um nicht auf die Münzimporte angewiesen zu sein, brachten die Engländer, die schon im 19. Jh. kupferne Cent-Stücke und silberne Mehrfachstücke in Umlauf gebracht hatten, den Britischen Handelsdollar mit einem Gewicht von 26,95 g aus 900er Silber in Umlauf. Gewicht und Feingehalt wurde für den Straits-Dollar übernommen, der am 25. Juni 1903 eingeführt wurde. 1 Straits-Dollar = 100 Cent. Die Vs. zeigt das gekrönte Brustbild des Königs Edward VII., die Rs. ein Ornament mit Wertangabe in chinesisch und malaiisch. Nach einer baldigen Reduzierung in Gewicht und Durchmesser, wurde der Straits-Dollar von 1919 bis zu seinem Prägeende 1926 schließlich auf das Gewicht von 16,85 und den Feingehalt von 500/1000 reduziert. Er galt nicht nur in den Straits Settlements, sondern auch in Britisch-Nordborneo, Brunei, auf der Insel Labuan, den Weihnachtsinseln sowie in Sarawak.