Signum
Lat. Ausdruck für das militärische Zeichen, die Fahne und vor allem das römische Feldzeichen. Das römische Signum war militärisch, taktisch, moralisch und religiös von größerer Bedeutung als die Truppenfahnen der Neuzeit. Das wichtigste Feldzeichen der römischen Legionen war der an einer Stange getragene Legionsadler (lat. Aquila). Signa hatten auch die militärischen Untereinheiten, umstritten ist, ob Centurien oder Manipeln. Kleinere militärische Einheiten (Kohorten) hatten keine Feldzeichen mehr. Es sind vermutlich die Manipel-Signa, die oft eine Hand (lat. manus) an der Spitze der Stange zeigen. An Querstangen waren manchmal rechteckige Tücher angebracht, die Zeichen und Nummern der Legion trugen (Vexilla). Die Feldzeichen-Stangen waren mit Ehrenzeichen, u.a. mit Bändern, Kränzen, Sternen, Halbmonden, Phalerae (runde Zierscheiben), Torques (Ringe, Girlanden) und manchmal auch mit dem Wappen der Legion verziert.
Feldzeichen finden sich häufig auf römischen Legions-Denaren der späten Republik- und der Kaiserzeit dargestellt. Zwei (auch drei) römische Feldzeichen, die zwischen dem Legionsadler dargestellt sind, sind zum ersten Mal als Rückseitentyp auf den sehr zahlreichen Legions-Denaren Marc Antons (geb. 83-30 v. Chr.) dargestellt. Dieser Typ wurde unter Kaiser Septimius Severus (193-211 n. Chr.) wieder aufgenommen. Wenn auch nicht so zahlreich wie bei Marc Anton, so tragen doch viele Münzrückseiten (auch von Goldmünzen) unter Augustus Feldzeichen, u.a. auch auf die Wiedergewinnung der von Germanen und Parthern erbeuteten Signa mit diesbezüglicher Schrift (SIGNIS RECEPTIS oder ...RECUPERATIS). Bei späteren Kaisern sind die Feldzeichen meist in den Händen römischer Kaiser und Gottheiten (u.a. Concordia, Fides Victoria) dargestellt.