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Seeländer, Nicolas

Der in Erfurt um 1683 geborene Medailleur und Kupferstecher folgte 1716 dem Ruf von Leibniz als Kupferstecher an die kurhannoversche Bibliothek. Dort illustrierte er das Werk Leibniz' über die Geschichte der Welfen (Origines Guelficae) und stach 151 Kupfertafeln der Welfenmünzen des Abtes Molan, dessen Münzen die Grundlage der von dem Numismatiker Fiala beschriebenen Sammlung der Könige von Hannover bildete. Numismatische Berühmtheit erlangte Seeländer als "Münzfälscher" durch sein 1743 veröffentlichtes Werk "Zehen Schriften von Teutschen Münzen mittlerer Zeiten". Diese Schriften auf dem noch jungen Gebiet der Brakteatenforschung enthielten eine Reihe von Zeichnungen von Brakteaten, die hundert Jahre später als falsche Brakteaten enttarnt wurden. Ungeklärt ist dabei, ob es sich um beabsichtigte oder unbeabsichtigte Irrtümer des Autodidakten handelt. Jedenfalls ging Seeländer durch die nach diesen Zeichnungen gefertigten falschen Brakteaten, die er auch verkaufte, als "Münzfälscher" in die Geschichte der Numismatik ein.