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Kroiseios

Nach literarischen Quellen bezeichnete Goldmünzen, nach dem letzten, sprichwörtlich reichen König des Lyderreiches Kroisos (561-546 v. Chr.) benannt. Besser bekannt ist die Namensform Krösus. Die Goldmünzen liegen als 1-, 1/3-, 1/6- und 1/12-Stater-Stücke vor, und zwar allesamt im schwereren (babylonischen) Gewicht (etwa 10,7 g) und im leichteren (euböischen) Gewicht (ca. 8,1 g). Sie zeigen auf der Bildseite Löwen- und Stierprotome (Vorderteile) einander gegenüber, auf der anderen Seite das Quadratum incusum. Das Münzbild wird als Variante eines von Krösus wohl zuvor geprägten Urtyps aus Elektron angesehen, der ebenfalls im schwereren (babylonischen) Gewicht ausgebracht wurde. Aufgrund einer typengleichen Silbermünze im Gewicht von 5,4 g errechnete Regling richtigerweise ein Verhältnis von 1:13 1/3 zwischen Gold und Silber, wenn man das leichtere Gewicht der Goldmünzen zugrunde legt. Der leichtere Kroiseios war auch das Vorbild der Goldprägung (Dareikos) der persischen Großkönige nach Eroberung des Lyderreiches (546 v. Chr.).