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Antike

Der Begriff Antike als historische Zeitepoche bildete sich erst im 19. Jh. heraus. Seitdem wird das 6. vorchristliche Jh. bis zum Ende des weströmischen Reichs (476 n. Chr.) als Antike angesehen. Das gilt aber nur für die abendländische Kultur, denn der Versuch Spenglers, den Begriff auch auf Frühformen anderer Kulturkreise anzuwenden, hat sich nicht durchgesetzt. In der Antike hat sich nicht nur die Philosophie entwickelt, sondern auch die wissenschaftlichen Disziplinen Mathematik, Medizin, Astronomie, Zoologie, Botanik und auch die Geographie bildete sich schon in Griechenland heraus. Die Römer bezogen sich auf die griechische Kultur und fügten die Rechtswissenschaft als eigenständige Disziplin hinzu. Der Humanismus und die Renaissance, die sich zu Beginn der Neuzeit auf das antike Erbe bezogen, haben die Antike sehr auf die Klassik (u.a. Phidias, Platon, Aristoteles, Sophokles) eingeschränkt und die archaische Zeit davor und den Hellenismus danach als Vorstufe (Aufstieg) und Verfall (Niedergang) gewertet. Gegen die Aufwertung des Harmonischen (Apollonischen) und die Abwertung des Disharmonisch-Leidenschaftlichen (Dyonisischen) hat sich schon Nietzsche gewandt. Die numismatischen Ordnungskriterien für die Einteilung der Münzen der Antike siehe unter Antike Münzen.